Schenkt trotz kleiner Mängel schöne Lesestunden!

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cellissima Avatar

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Stella liebt gutes Essen. Das geht nicht spurlos an ihrer Figur vorbei, und deshalb wird sie eines Tages, kurz vor Weihnachten, nach 15 Ehejahren von ihrem Mann Holger, einem erfolgreichen Anwalt, verlassen.
Sie weiß nicht wohin, und so sucht sie Zuflucht im Schoß ihrer Familie, auf dem alten Bauernhof in Westerhever an der Nordsee.
Auf dem Weg dorthin nimmt sie Hauke als Anhalter mit - und verguckt sich in ihn.
Auf dem Bauernhof begegnet sie dem Tierarzt Michael wieder - einem alten Schulfreund, der schon damals für Stella schwärmte und dessen Anblick ihr plötzlich auch Schmetterlinge im Bauch verursacht.
Stella muss ihre Gefühle erforschen und herausfinden, welcher dieser beiden Männer Mr. RIght ist ...

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"Leuchtturmtage" ist ein gut geschriebener Frauen- und Liebesroman, der sich angenehm lesen lässt. Ich hatte beim Lesen stets diesen Ort, den Bauernhof, den Leuchtturm ... vor Augen und konnte mir alles genau vorstellen.
Es ist eine schöne, äußerst kurzweilige Unterhaltung, eine Geschichte, die man herrlich an einem Herbst- oder Winterwochenende mit einer Kanne Tee, Schokolade und Kuscheldecke auf der Couch genießen kann.
Mir gefielen die vielen Facetten der Geschichte - sie war mal traurig, mal fröhlich, mal still und leise, dann wieder laut und turbulent ...
Negativ fiel auf, dass einige Dinge eingebaut wurden, die schlicht überflüssig waren und dadurch sogar störend wirkten. Man denke nur an den Unfall auf der Autobahn bei der Anreise zum Bauernhof.
Andere, wichtigere Stellen und Dinge kamen hierdurch zu kurz, etwa die Ausgestaltung einzelner Figuren oder Handlungen.
So hat Stella bspw. mit einem Mann Sex im Stall - man rätselt, wie es denn mit der Verhütung ausgesehen haben mag, da die mit keinem Wort erwähnt wurde. Ganz am Schluss erfahren wir es dann mit einem Satz ...
Auch das Ende ihrer Ehe beschäftigt sie nur wenige Tage, wird danach aber nie wieder erwähnt.
Dadurch, dass so viele Dinge hineingequetscht wurden, wirkt die Story mitunter etwas überladen und allzu weit hergeholt.
Vermutlich lag es auch daran, dass die versprochene Weihnachtsstimmung definitiv zu kurz kam.

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Fazit: Eine Arbeit, die zweifelsohne den einen oder anderen Mangel aufweist. Dennoch hat das Buch mich aber gut unterhalten, mir nette und stimmungsvolle Lesestunden beschert, und habe ich es gerne gelesen.
"Leuchtturmtage" ist das richtige Buch für alle, die Frauen- und Liebesromane und die Nordsee mögen.