Irgendwie leblos

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viv29 Avatar

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Den Klappentext fand ich ein wenig seltsam und wusste noch nicht, ob mich das reizen würde. Ein solches Museumsdorf als Kulisse ist originell und die Andeutung von drohendem Unheil gefällt mir, aber trotzdem hatte die Beschreibung etwas Befremdliches, das ich nicht in Worte fassen kann. Also war ich auf die Leseprobe gespannt.

Diese fängt eigentlich ganz angenehm an, die Atmosphäre wird gut und nicht zu langatmig geschildert, dafür zieht es sich aber sonst. Marlene fing an, mir etwas auf die Nerven zu gehen, als schon auf der dritten Seite erwähnt wurde, daß sie an ihrem Studienende einen Bräter an die Wand geworfen hat (derlei bemühte Originalität finde ich immer etwas albern) und kurz darauf zusammenhanglos eingeworfen wird, daß sie ihre Monatsblutung bekommen hat - auch absolut überbenutzt in Romanen, daß dies um seiner selbst willen erwähnt wird.

Eigentlich liest sich der Schreibstil leicht weg, aber ich bekam auf den folgenden Seiten immer mehr das Gefühl, Marlene und das Buch möchten unkonventionell daherkommen, ohne daß es wirklich gelingt. Das Geschehen schleppte sich dahin und über allem lag etwas Lebloses. Ich habe die Leseprobe schließlich mitten im Satz abgebrochen, weil mir dieses bemüht Lakonische und die allgemeine Atmosphäre des Buches einfach nicht gefiel.