Feinfühliger Nordsee-Schauerroman
Irgendwas mit Meer und Wind und Wellen, das Cover vermittelt etwas finster, aber eher wenig spektakulär den Ort des Geschehens: Strand, eine real nicht mehr in dieser Form existierende Halbinsel im nordfriesischen Wattenmeer. In Wahrheit ist sie vor fast 400 Jahren größtenteils einer Sturmflut zum Opfer gefallen. Im Roman schwebt zwar diese Katastrophe und der Untergang der Stadt Rungholt im Hintergrund, es ist aber noch ein erheblicher Teil vorhanden. Hier hat ein geschäftstüchtiger Unternehmer vom Festland eine Ferienoase für Retro-Fans errichtet: Ein Dorf, das sich präsentiert wie kurz nach 1900. Die Angestellten müssen entsprechende Kostüme tragen, die überwiegend woanders erzeugten Waren werden nachts angeliefert und in altertümliche Gefäße gefüllt. Vor dieser bizarren Kulisse entwickelt sich die Beziehung zwischen Marlene aus Hamburg und der Einheimischen Janne. Marlene ist keine Frau, die weiß, was sie will. Sowohl beruflich als auch privat sucht sie auch mit fast 30 noch nach Orientierung. Nach ihrem abgeschlossenen Medien-Studium flüchtet sie für ein halbes Jahr in den einfachen Alltag einer Saisonarbeiterin.
Janne wuchs dort bei ihrer Tante auf, hat aber einen peruanischen Vater, den sie regelmäßig besucht.
Diese beiden Hauptcharaktere sind sehr glaubhaft und in einer verständlichen Sprache beschrieben. Die Inszenierung des Dorflebens lässt Zweifel am Sinn des Tourismus aufkommen. Die Handlung verweilt lange im Alltäglichen, hat dabei aber ein faszinierendes Gespür für Feinheiten. Ganz subtil breitet sich immer mehr Beklemmung aus, zugegebenermaßen bleibt es nicht ganz wissenschaftlich korrekt.
Ich habe dieses Buch an einem Tag gelesen. Es ist schaurig und schön zugleich. Empfehlung für Leute von heute, die sich gern mit der Region und ihren geographischen Gegebenheiten befassen möchten.
Janne wuchs dort bei ihrer Tante auf, hat aber einen peruanischen Vater, den sie regelmäßig besucht.
Diese beiden Hauptcharaktere sind sehr glaubhaft und in einer verständlichen Sprache beschrieben. Die Inszenierung des Dorflebens lässt Zweifel am Sinn des Tourismus aufkommen. Die Handlung verweilt lange im Alltäglichen, hat dabei aber ein faszinierendes Gespür für Feinheiten. Ganz subtil breitet sich immer mehr Beklemmung aus, zugegebenermaßen bleibt es nicht ganz wissenschaftlich korrekt.
Ich habe dieses Buch an einem Tag gelesen. Es ist schaurig und schön zugleich. Empfehlung für Leute von heute, die sich gern mit der Region und ihren geographischen Gegebenheiten befassen möchten.