Ruhiges und faszinierendes Buch

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marie aus e Avatar

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Das Buch spielt auf der Nordseeinsel Strand, die es tatsächlich einmal gab. Allerdings Vergangenheitsform, denn nach einem Sturm 1637 versank die Insel im Meer. Nur Nordstrand und Pellworm sind von der großen Insel übrig geblieben.

Im Buch existiert Strand noch, es ist trotzdem beim Lesen gut zu wissen, wie die Realität aussieht.
En Erlebnisdorf ist auf der Insel, Touristen zahlen viel Geld, um in ein Leben von früher eintauchen.
Dafür wird nichts dem Zufall überlassen, zahlreiche Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeiter arbeiten „auf früher“ kostümiert auf der Insel.
Auch Marianne, fertig mit ihrem Studium und bislang ohne Erfolg bei der Suche nach einem adäquaten Job, überbrückt hier.

Es ist ein ein wenig eigenartiges Buch. Denn sehr viel passiert eigentlich gar nicht. Das relativ eintönige Leben der Saisonkräfte, dazu ein latentes Gefühl des Unwohlseins, irgendein Geheimnis scheint die Insel zu haben.
Diese Stimmung, die das Buch da vermittelt, fand ich faszinierend - auch wenn die Auflösung ganz anders war als vermutet, passte sie doch so gut zum Buch.

Ich kann darauf nicht weiter eingehen ohne zu spoilern, man muss sich einlassen können auf das Buch und sehr nüchtern denkende Menschen wie ich könnten damit ein Problem haben. Hatte ich aber hier seltsamerweise nicht, ich fand es faszinierend und sehr gut, so wie es ist.
Ich war richtig dabei auf Strand - wie schade, dass es die Insel so nicht mehr gibt.

Fazit: anders als erwartet, dadurch „anders gut“.