So viel Potenzial!

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Marlene arbeitet den Sommer über auf einer kleinen Insel in der Nordsee, auf der die Zeit scheinbar stehen geblieben ist.
Dort verliebt sie sich in Janne, die schon auf der Insel wohnt seit sie klein ist.

Zu Beginn ist der Schreibstil erstmal gewöhnungsbedürftig. Ich fand die Idee toll und die ganze Atmosphäre, eine lesbische Liebesgeschichte auf einer Nordseeinsel hat so ziemlich alles, was man von einem guten Roman erwarten darf. Doch leider hätte der Roman ein bisschen mehr Lektorat dringend nötig gehabt. Manche Sätze waren einfach nur cringe zu lesen und hätten echt nicht sein müssen. Das fand ich extrem schade, weil die Idee wirklich toll war und dann machen so ein paar extra formulierte Sätze das Leseerlebnis einfach nicht so toll wie es hätte sein können.
Die Stärke des Buchs ist definitiv die Idee, die Figuren und auch die Atmosphäre wird wirklich gut dargestellt, aber die Liebesgeschichte zwischen Janne und Marlene baut sich nicht so wirklich auf. Sie liest sich irgendwie unbeholfen und ich konnte nicht so die Spannung zwischen den beiden spüren, stattdessen wurde nur in einzelnen Sätzen quasi künstlich Spannung aufgebaut. Was wirklich sehr schade war, weil es sonst einfach so viel Potenzial hatte.
Nach den ersten paar Seiten kam ich besser in die Geschichte, ich hatte das Gefühl der Schreibstil wurde flüssiger und runder. Dann als Janne und Marlene endlich irgendwie zueinander finden, was auch wirklich hätte schneller gehen können, weil es gab einfach kein wirkliches Hindernis oder zumindest keines was für die Lesenden nachvollziehbar erzählt wurde, wurde der Schreibstil wieder so unbeholfen und sperrig.
Es hätte einfach so eine schöne Liebesgeschichte werden können, und ich war die ganze Zeit aber irgendwie außen vor, also die Figuren waren ziemlich weit weg und auch miteinander so wenig greifbar.
Das Ende fand ich eigentlich gelungen, also es war schon spannend. Ich fand auch diesen mystischen Teil ganz gut eingebaut, es hatte nur nicht wirklich Relevanz jetzt für den Plot, also auch das war bisschen künstlich eingebaut.

Also insgesamt war das eine wirklich schöne Geschichte die einfach noch mehr Lektorat und bisschen Arbeit gebraucht hätte. Ich hoffe das nächste Buch von Kristin Höller wird technisch bisschen besser, weil das Potenzial für was tolles ist da!