Langatmig mit Logik- und Übersetzungsfehlern

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lesetiger79 Avatar

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Die Geschichte "Liane und das Land der Geschichten" beginnt mit einer ausschweifenden und dennoch wenig aussagekräftigen Beschreibung des Mädchens Liane "weder besonders groß noch besonders klein", "ein wenig dünn mochte sie sein, doch mager war sie nicht" und dessen Vorlieben. Schon auf den ersten Seiten stolpert man über etliche Fehler. Dem Bild, das sich dem Leser durch die Beschreibung von Lianes Zuhause aufdrängt ("Im dritten Stock eines blauen Wohnhauses an einer breiten Straße in einer großen Stadt") wird später widersprochen ("Sie war ein normales Mädchen, das in einem ruhigen Viertel lebte"). Ist im einen Satz von dem "Mädchen" die Rede, beginnt der folgende fälschlicherweise mit "Sie". Nominalisierte Verben werden entgegen der Rechtschreibregeln klein geschrieben und zuletzt muss sich ein kindlicher deutschsprachiger Leser darüber wundern, dass manche Kinder laut des Buches "Pfirsich, Apfel, Feige, Nachtigall, Ozean" oder "Rose" hießen. Da die Namen so im deutschsprachigen Raum nicht vorkommen, hätten in der Übersetzung Namen wie Coco, Melody, Lilly oder Melissa glaubwürdiger gewirkt. Insgesamt wirken die ersten Seiten des Buches, auf denen es der Autorin trotz vieler Worte kaum gelingt Spannung aufzubauen, langweilig und wenig einladend, so dass ein kindlicher Leser schon sehr viel Ausdauer besitzen muss, um dennoch weiterzulesen.
Das Titelblatt wirkt ansprechend, aber auch nicht sehr aussagekräftig - ich würde 3 von 5 Sternen geben.