Der achte Kontinent

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daffodil Avatar

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Liane mag ihren Namen nicht, wird verspottet. Sie ist unsicher, schüchtern, überängstliche Eltern haben wenig Verständnis. Kein Wunder, dass sie in die Welt der Bücher flüchtet.

Als sie eine Woche bei den Großeltern verbringen muss, erlebt sie Wundersames: zwei Kinder aus dem Land der Geschichten sammeln Gedanken für neue Märchen, denn ohne diese trocknet ihr Kontinent aus. Für den Rest der Welt würde das das Verschwinden ebendieser bedeuten. Liane kann helfen, aber die Rückreise zur Gedankensammelstelle wird durch verschieden Prüfungen erschwert.

Soweit eine schöne Idee, allerdings gestaltet sich die erste Hälfte des Buches langweilig, denn Lianes Alltag wird sehr ausführlich beschrieben. Etwas spannender wird es zu Beginn der zweiten Hälfte. Um den richtigen von vier Wegen zu erkennen, müssen vier Tests absolviert werden. Die Prüfungen: Schulwissen wird abgefragt, Ausdauer erwünscht. Na ja. Liane bekommt vordergründig den pädagogischen Zeigefinger vorgehalten, zieht selbstbewusstseinstärkende Lehren.

Meine Tochter samt Freundin verloren schnell das Interesse, schade.

Gefallen hat ihnen allerdings, dass aus von Blüten herabfallenden Buchstaben echte Dinge wie Eis und Kekse entstanden. Genau solche Überraschungen hätten sie sich vermehrt gewünscht.

Geschrieben von Elif Shafak, Illustrationen von Zafer Okur , aus dem Türkischen von Gerhard Meier, arsEdition.