Anspruchslose Unterhaltung für den Sommerurlaub

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ismaela Avatar

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Die LP von "Lichtblaue Sommernächte" hat man schnell durch; die Autorin schreibt flott und unkompliziert. Dabei gliedert sie ihre Geschichte in Rückblenden und der Gegenwart, und beschreibt, wie sich die Protagonistin und ihr Mann sich kennengelernt haben, und wie sie sich mit ihrer Familie trifft, um Abschied zu nehmen. Dass Lauren einen Gehirntumor hat, wird im Klappentext beschrieben, in der LP kommt man noch nicht so weit.
Obwohl das Thema ernst ist, verkommt die ganze Geschichte für meinen Geschmack viel zu sehr ins kitschige und fluffige. In diesen Geschichten ist immer - und zwar wirklich immer - alles perfekt: der absolute Traummann, der tolle Job, das Traumhaus, die Traumfreunde, die Traumkinder. Vielleicht möchte die Autorin damit erreichen, dass der Schicksalsschlag extrem rüberkommt und man total fassungslos vor dem Buch hockt. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: die ersten 30 Seiten der LP wirken dermaßen konstruiert und überkandidelt, dass man die Geschichte eigentlich gar nicht ernst nehmen kann. Ob es nun um die emotionale Gefühlswelt von Tim geht oder um die absolut absurd-dämlichen Szenen im Restaurant und dem Aufzug/Schredderraum, alles wirkt, als hätte die Autorin vor dem Schreiben ein bisschen zu viel Dope inhaliert.
So wird ein ernstes Thema leider totgefahren - zumindest, wenn der Rest des Buches genauso weitergeht wie die LP.
Schade.