Traurig-schön!

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Leider hatte ich so meine Anlaufschwierigkeiten mit dem Buch. Beim dritten Versuch hat es doch noch geklappt und „Lichte Tage“ von Sarah Winman (übersetzt von Elina Baumbach, erschienen im Klett-Cotta Verlag) hat mich doch noch positiv überraschen können. Manchmal passt es einfach nicht vom Timing und für diesen Roman sollte man sich Zeit nehmen (und am besten in einem Rutsch lesen).

Zu Beginn muss ich jedoch sagen, dass ich den Klappentext nicht so passend finde, da das Buch in eine ganz andere Richtung geht (einige Leser*innen könnten sich dadurch ein bisschen in die Irre geführt fühlen).

Das Bild der Sonnenblumen von Vincent Van Gogh ist das zentrale Motiv, welches sich durch das ganze Buch zieht und die verschiedenen Zeitströme miteinander in Verbindung setzt. Sarah Winman schreibt nicht nur über die Freundschaft von Ellis und Michael, sondern berührt mehrere heftige Themen wie Gewalt und Verlust – aber auch die Mentalität und Gewohnheiten einer typischen englischen Arbeiterfamilie. Die Geschichte spielt in Oxford und Südfrankreich und läuft auf einen ungeahnten Twist hinaus, den ich nicht erwartet hatte. Insgesamt eine melancholische, tiefgründige, traurig-schöne Geschichte über eine zerbrechliche Liebe. Der Roman hat es trotz der Kürze wirklich in sich.

Die ersten 100 Seiten habe ich schon gebraucht, um in die Geschichte reinzufinden. Ab ca. der Mitte hat es mich dann aber total gepackt und nicht mehr losgelassen. Große Leseempfehlung!