Interessantes Konzept
Die ungewöhnliche Idee der Rußstadt hat direkt meine Aufmerksamkeit gefesselt. Diese umfassende Abhängigkeit von Kohle trotz der offensichtlichen Nachteile - der gesundheitsschädliche Ruß, die Brandgefahr - wirkt für den außenstehenden Leser irgendwie verrückt. Aber wenn man länger darüber nachdenkt leider auch furchtbar realistisch. Warum sollte man etwas beibehalten, wenn es bessere Alternativen gibt? Weil die Leute, die etwas bewegen könnten, davon profitieren, dass es so bleibt wie es ist. Ich bin gespannt, wie viel Gesellschaftskritik hier anklingen wird - in Bezug auf die Schere zwischen Arm und Reich, Umweltschutz, Nachhaltigkeit, alternativen Energien, den Umgang mit Forschung und Wissenschaft. Ich sehe da sehr viel Potential.
Auch Cleo und ihre Schwester haben mir sehr gut gefallen, klug, mutig und mit dem Herz am rechten Fleck.
Was die Namen vieler Charaktere angeht bin ich noch nicht ganz sicher, ob sie lustig oder seltsam sind. Zum Beispiel heißt der Lehrling der Schneiderei „Valentin Nadelstich“ und sein Chef ist „Meister Knopfgarn“. Das erinnert mich ein bisschen an eine Kindergeschichte.
Und ein paar Dinge ergeben für mich gerade noch nicht so viel Sinn. Zum Beispiel finde ich es etwas unrealistisch, dass Cleos Schwester alleine und unter augenscheinlich erschwerten Bedingungen eine kleine Windkraftanlage, einen Akku und eine Solarzelle entwickelt. Und abgesehen davon - wo kommen die Rohmaterialien her? Vielleicht habe ich hier etwas übersehen. Nutzen die anderen Menschen Kohle auch, um Strom zu erzeugen? Dann müsste sie elektrische Leitungen uns Akkus etc. nicht selber entwickeln. Allerdings klang es für mich eher, als würde alles direkt durch das Verfeuern von Kohle betrieben? Ich bin verwirrt und skeptisch…
Ansonsten bin aber auf jeden Fall sehr gespannt darauf, wie das Worldbuilding weiter ausgebaut wird und was Cleo und ihre Schwester für Abenteuer erleben.