Eher langweilig

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bücherfreund54 Avatar

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Friedrich Ani ist dafür bekannt, dass seine Krimis keine Thriller sind, sondern Charakter-und Milieustudien liefern. Dies ist auch in seinem neuen Roman „Lichtjahre im Dunklen“ der Fall. Es geht um vier „Looser“, die aufeinandertreffen. Spannung soll nicht dadurch entstehen, dass der Leser versucht, den Fall zu lösen, sondern dadurch, dass er seinen Augenmerk auf das Warum der Tat legt.
Leider sind die vier zentralen Romanfiguren sehr eindimensional angelegt. Sie sind Looser und bleiben Looser, keine Chance. Und, so habe ich es empfunden, sie weisen so gar nichts auf, was sie ansatzweise dem Leser sympathisch machen könnte. Dass man Looser auch so gestalten kann, dass trotz allem, was sie abstoßend macht, der Leser mit ihnen fühlt, hat Heinz Strunk in seinem großartigen Roman „Der goldene Handschuh“ gezeigt. Das gelingt Ani nicht.
Ärgerlich ist der Klappentext, der einen völlig falschen Eindruck von der Romanhandlung weckt. Die beiden Ermittler spielen nämlich eine untergeordnete Rolle in dem Roman. Richtig allerdings ist, dass der Detektiv Süden „alle Fäden in der Hand hält“. Das betrifft allerdings nicht die Aufdeckung der Tat (s.o.), sondern er ist der Erzähler der Handlung, was aber erst sehr spät deutlich wird.
Ich kann für den Roman keine Empfehlung aussprechen.