Frühlingsgefühle zu Zeiten der Wende

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Der Roman spielt im Juli 1990 im Spreewald und beginnt am Tag der Einführung der Einheitswährung im Wohnzimmer der Bahrenbecks. Die Bahrenbecks sind eine alteingesessene Familie, die eine Gurkenfirma in der Nähe von Lübben betreiben. Dort werden seit Jahrzehnten Gurken angepflanzt und sauer eingelegt - die klassische Spreewaldgurke. Nach der Wende sieht Familie Bahrenbeck - Frau und Herr Bahrenbeck, ihre Eltern und die 22-jährige Tochter Kathi - ihre Chance gekommen, die in DDR-Zeiten verstaatlichte "Gurkeneinlegerei" wieder in den Familienbesitz zurückzubekommen und ein großes Unternehmen zu entwerfen. Doch dafür muss Geld her. Dafür zuständig ist der neue Berater Julian Albrecht, studierter BWL-ler aus Köln, der gerade seinen ersten Tag im Spreewald - und sowieso im ehemaligen Osten verbringt. Dieser ist natürlich maßlos begeistert von seinem Aufenthalt im heruntergekommenen Osten... mit Blümchentapeten und Kunststoffbetten...

Die Leseprobe wird aus zwei verschiedenen Perspektiven geschrieben. Zum einen berichtet die lesebegeisterte und an Männern (bisher) nicht sonderlich interessierte Kathi Bahrenbeck ihre Sicht auf ihre Familie und zum anderen erfährt man, wie Julian seinen ersten Eindruck des Spreewaldes 1990 empfindet. Die Leseprobe ist humorvoll geschrieben, kurzweilig und macht definitiv Lust auf mehr. Besonders Julians Sicht auf den heruntergewirtschafteten Osten Deutschlands ist sehr amüsant und ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt, wenn er den Spreewald - und die Familie Bahrenbeck - näher kennen lernt. Culture-Clash pur ist hier definitiv jetzt schon sichtbar und wird sich sicherlich im Laufe des Romans noch weiter ausdehnen.