Alte Werte neu entdeckt

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goch9 Avatar

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Kristine führt ein interessantes und vielseitiges Leben. Sie stammt aus einer unternehmerischen Selfmademan-Familie und lebt alleine in New York. Der Liebe wegen nimmt sie einen Kindermädchenjob in Mailand an, um dann aber wieder feststellen zu müssen, dass sie mit der Liebe und den Männern kein Glück hat. Nach dem Tod ihres von ihr über alles geliebtem Großvaters kehrt sie nach Hause zurück. Sie steht ihrer Großmutter in der Trauerarbeit bei und beobachtet wie ihre Großmutter ihr Leben nach dem Verlust des Ehemannes bewältigt. Sechzig Jahre lang führten ihre Großeltern eine harmonische und glückliche Ehe. Für Kristine beginnt eine Zeit der langen und ausgiebigen Gespräche mit ihrer Großmutter und sie bekommt überraschende Antworten auf ihre Fragen. Begriffe wie Respekt, Geduld und Hingabe erwecken in Kristine die Überlegung in Zukunft andere Prioritäten in ihrem Liebesleben zu setzen.

Kristine Gasbarre hat eine ganz andere Form von Ratgeber geschrieben. Kümmere dich nicht um Ratgeber aus Zeitschriften (das habe ich immer schon vermutet, dass die nichts bringen), frag nicht Mutti, sondern Oma. Es geht dabei nie um Belehrungen, sondern um Gespräche, die die Beiden führen. Gespräche, die Kristine nachdenklich machen. Diese Gedanken lassen sie dann geduldig einen anderen Weg zum Glück finden. Frau Gasbarre hat ihre Fehlentscheidungen und Fehlgriffe mit leichter Feder beschrieben. Mit der Zeit entwickelte sich dieser Roman zum Liebesroman, aber er rutschte nie ins Kitschige ab. Bei Fehlschlägen konnte man mitleiden. Mit wachsender Liebe konnte man mithoffen und zum Schluss wurde ich schon fast etwas ungeduldig.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es war unterhaltsam und brachte mich zwischendurch auch zum Nachdenken.