Enttäuschend

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herbstrose Avatar

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Das Buch “Liebe ist nichts für Feiglinge“ von Kristine Gasbarre ist die deutsche Übersetzung des bereits 2011 in den USA unter dem Titel „How to Love an American Man: A True Story“ erschienenen Romans bzw. Ratgebers. Es handelt sich um eine Autobiographie. –

Die 28-jährige Amerikanerin Kristine hat Psychologie und Medienwissenschaften studiert und lebt in New York. Sie verliebt sich in einen Engländer und um ihm näher zu sein nimmt sie einen Job als Kindermädchen in Italien an. Die Beziehung scheitert. Sie kehrt, 4 Monate nachdem ihr Großvater gestorben ist, in die USA zurück und wohnt wieder bei ihren Eltern in Pennsylvania. Auf der verzweifelten Suche nach einem Mann fürs Leben nützt sie jede sich bietende Gelegenheit um eine Beziehung aufzubauen. Diese sind jedoch von vornherein zum Scheitern verurteilt. Da sie arbeitslos ist hat sie genügend Zeit sich um ihre Großmutter zu kümmern und fragt sie sie ständig um Rat in Liebesangelegenheiten. Diese muss ja Bescheid wissen, da sie mit Großvater 60 Jahre eine ‚glückliche‘ Ehe führte. Bald wird dem Leser jedoch klar, dass Großvater dominant und selbstsüchtig war und Großmutter für die Familie in allem zurücksteckte. Ein Geheimrezept für eine glückliche Ehe kann man hier nicht finden, Kristine jedoch ist davon überzeugt. Aber erst als sie sich etwas zurück nimmt, scheint es mit der Liebe zu klappen. –

Das Buch hat mich auf ganzer Linie enttäuscht. Die Ausdrucksweise ist ja ganz angenehm zu lesen, das Thema jedoch nicht gut umgesetzt und der deutsche Titel irreführend. Alles ist wirr, unausgegoren und zeitlich unzusammenhängend erzählt, es fehlt eine fortlaufende Handlung. Was erzählt wird ist teilweise sehr unglaubwürdig. (Großvaters Tod war am 29. Januar [S. 40], bei der Beschreibung des Grabsteins [S. 54] ist der Todestag mit 28. Januar 2008 angegeben – Anfang Februar ging sie für 4 Monate nochmal zurück nach Italien, dort fuhr sie vorbei an blühenden Sonnenblumenfeldern [im Mai!!!] – es wird nur ein Hotelzimmer gebucht, da Chris die Kosten so niedrig wie möglich halten will, dann aber tatsächlich gebucht: eine Suite mitten am Times Square [S. 111] – auf S. 115 liegt Kris während eines Gesprächs auf der Couch und arbeitet dann plötzlich am Schreibtisch). Solche Fehler und Widersprüche ziehen sich durchs ganze Buch, das länger ist als ihm gut tut und immer und immer wieder die gleichen Gespräche behandelt.