Liebe ist nichts für Feiglinge

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raschke64 Avatar

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Krissy - Ende 20 - und für einige Zeit in Italien lebend, dem Land, aus dem ihr geliebter Großvater stammt, sucht verzweifelt den Mann fürs Leben. Und zwar so richtig dringend verzweifelt, dass sie sich quasi auf jede sich nur bietende Gelegenheit und Beziehung stürzt und damit immer scheitert. Als ihr Großvater im Sterben liegt, kommt sie zurück, um die letzte Zeit mit ihm und ihrer Familie zu verbringen. Denn ihr Großvater war und ist immer ihr Held, der Mann, der für alle Männer als Muster und Vorbild dient, der 60 Jahre verheiratet war und das Ideal darstellt in ihrer Vorstellung. Sie entschließt sich, danach für länger nach Hause zu kommen und bei ihrer Familie in den USA zu leben und besonders ihrer Großmutter beizustehen, die den Verlust des Großvaters - trotz einer Großfamilie in der Nähe - sehr schlecht verkraftet.
Das Buch sollte laut Vorstellung kein Ratgeber in Liebes- und Lebensdingen sein. Genau das ist es aber zum großen Teil geworden, allein schon der Kapitelüberschriften wegen. Anfangs hat mich das sehr gestört, denn ich erwartete eine Geschichte, keinen Ratgeber. Auch das Hin- und Herspringen in den Zeiten am Anfang des Buches machte es mir schwer, einen guten Einstieg zu finden. Viele der Ratschläge klangen anfangs nach Frau an Herd und zu den Kindern, viele waren weder neu noch in meinen Augen zeitgemäß, kamen oft "oberlehrerhaft" daher und widersprachen sich teilweise.
Aber nach dem ersten Drittel des Buches änderte sich das etwas. Die Geschichte war zumindest einigermaßen chronologisch und es gab auch eine eindeutige Entwicklung und die Tipps waren oft nicht mehr ganz so vordergründig dargestellt, sondern im laufenden Geschehen verpackt. Das ganze Buch ist ein Werben für Verständnis, Liebe, Hilfe und Familie. Und auch wenn ich nicht mit allen Einzelheiten so einverstanden bin, sind darin viele gute Gedanken enthalten, die man auf das eigene Leben übertragen kann. Was dem Buch ein wenig fehlt, ist jegliche Art von Spannung - es "plätschert" vor sich hin und es ist auf jeden Fall ein Frauenbuch - aber dies ist für mich jetzt nur eine Feststellung, keine kritische Anmerkung. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten war es für mich gut und flüssig zu lesen. Einen Sonderpunkt gibt es für das sehr schön und liebevoll gestaltete Cover und den Einband.