Und dann passiert einfach das Leben und die Liebe

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ellen87 Avatar

Von

Das Buch „Liebe, lavendelblau“ ist in einem sehr flüssigen Schreibstil geschrieben und man schwebt einfach so durch die Seiten. Es ist eine herrlich leichte und sommerfrische Geschichte, die den Leser auf eine gefühlvolle Reise in die Provence mitnimmt.Die Kapitel haben eine angenehme Länge und man möchte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen.

Hauptprotagonisten sind Sarah und Lucien.
Sarah muss gleich zu Beginn erfahren, dass das Leben einfach so passiert und so manche Pläne einfach durchkreuzt werden. Sie liebt ihren Job in einem kleinen Buchladen in Hamburg. Sie lebt in einer kleinen, aber liebevoll eingerichteten Dachwohnung (Wohnung ihrer Träume) und hat einen tolle Freund. Ihr Traum einen Roman zu schreiben hat sie sich noch nicht erfüllt, dafür hat sie ein Drehbuch geschrieben, welches ihr Freund Tobias mit nach Kalifornien nimmt, als er sich dort beruflich etablieren will. Ihr Leben könnte also eigentlich nicht besser sein, doch dann verliert sie ihren Job. Da sie nun Zeit hat, will sie Tobias in Kalifornien besuchen, doch als sie am Flughafen seine Facebookposts checkt, erfährt sie vom Vertrauensbruch und somit reist sie in die Provence zu ihrer Schulfreundin Cloe. Cloe und ihre Mutter empfangen sie sehr herzlich und helfen ihr, sich über die Geschehnisse in Hamburg und am Flughafen klar zu werden. Schnell wird klar, dass Sarah in der Provence zu einem neuen Ich finden kann, doch wird sie ihre Heimat, ihre Familie und ihre Freunde in Deutschland so einfach aufgeben können und wird Tobias doch um sie kämpfen wollen und den Vertrauensbruch wieder gut machen können?
Lucien ist ein stiller und zurückgezogener Winzer, der das Restaurant von Cloe mit Wein beliefert. Er lässt sich von Cloe überreden, dass Sarah in der Ferienwohnung auf seinem Weingut wohnen darf. Da ihr Koffer durch die kurzfristige Änderung des Reisezieles verloren gegangen ist, muss sie einige Tage später an den Flughafen und Lucien bietet ihr an, sie mitzunehmen – er muss geschäftlich nach Nizza. Auch wenn es anfangs nicht danach aussieht, so finden sie durch einen Reifenplatzer einen Draht zueinander und Lucien zeigt Sarah eine ganz andere Seite von ihm. Doch es gibt Gerüchte um ihn und Cloe warnt Sarah vor ihm. Was ist wirklich an den Gerüchten dran und wie wird er reagieren, wenn er von Tobias erfährt?

Sarah fängt an die Zeit in der Provence zu genießen, unternimmt was mit Cloe, lernt französisch mit Cloes Mutter und hilft sogar in den Weinbergen bei Lucien. Die Stimmung wird lockerer und somit fängt sie auch an zu Schreiben. Sie versucht sich an Gedichten und Cloes Mutter ermutigt sie auch den Roman anzufangen. Lucien lädt sie und Cloe zu einer Weinprobe im Kontor ein und dort lernt sie auch seinen Bruder und seine Schwägerin kennen. Sie überlegt sogar ihren Urlaub um weitere 4 Wochen zu verlängern, als an einem gemeinsamen Grillabend mit ihren französischen Freunden auf einmal Tobias auftaucht. Wird er Sarah wieder um den Finger wickeln können und wie hat sich die Gefühlswelt von Sarah in den Wochen in der Provence verändert. Ist sie stark genug für ihre eigenen Träume zu kämpfen und wird sie die Ratschläge von Margrit (Cloes Mutter) befolgen? Margrit war schon immer eine liebevollere „Mutter“ für Sarah, als ihre eigene Mutter, die sie immer nur als Träumerin abgestempelt hat. Wird sie die Zeit mit Lucien als Urlaubsromance genießen und sich dann ein Leben in Hamburg aufbauen können oder wird ihre Herz ihr den neuen Weg vorgeben? Und wird Lucien nach dem Abschied seine neu gewonnene Leichtigkeit beibehalten oder sich wieder zurückziehen. Wird ein Brief und ein Geschenk Sarah zum Umdenken bewegen können oder wird sie in Hamburg die Zeit in der Provence vergessen?

„Liebe, lavendelblau“ von Hannah Juli entführt den Leser/die Leserin in einen Sommer in der Provence mit Lavendelfeldern, Weinbergen, türkisblauem Wasser, Freundschaften, Liebe und Abschieden. Hat jede Wendung in dem Leben einen Sinn und kann das Schicksal aus einem negativen Erlebnis eine wunderbaren Neubeginn machen? „Geh gefälligst, wohin dein Herz dich ruft. Und bleib, verdammt noch mal, wo es gedeiht!“ Wir sollten das Leben nicht so verkopft leben, sondern den Dingen mehr Beachtung schenken, die der Seele und dem Herzen gut tun.