"Rockliteratur" voller Witz und selbstironischem Charme

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Die Leseprobe von "Liebe Rock" hat mich von Anfang bis Ende schmunzeln lassen – das hätte ich mir hinter dem netten, aber nicht so aussagekräftigen Cover nicht erwartet. Dieses Buch scheint irgendwie alles zugleich zu sein: Coming-of-Age-Story, Liebesroman, absurde Komödie ... Ich finde absolut herrlich, wie Timm auf leicht selbstironische Art von seinen Ambitionen als Schriftsteller, seiner Suche nach Unabhängigkeit und seiner aufkeimenden Liebe zu Rock spricht.

Besonders begeistert hat mich allerdings einfach der Stil des Romans: Immer pfiffig, immer knapp und präzise und mit ganz neuen, originellen und unerwarteten Formulierungen. Sätze wie "Ich fand dich zusammen mit Marc und etwas Sonne in der Küche." sind einfach so herrlich frisch und unverbraucht. Diese Ausdrucksweise bringt mich zum Schmunzeln.

Gleichzeitig deutet die Leseprobe bereits an, dass es kein "Spaßbuch" ist, sondern durchaus auch ernste Töne mitschwingen. Timms Situation als Mitbewohner eines Paares ist sowieso schon nicht ohne, und bei allem Humor scheint Marc ja durchaus ernsthafte Probleme mit ihm zu haben. Dazu dann der Druck, auch vonseiten seines Vaters, mit seinem Buch voranzukommen, einen Verlag zu finden ... für einen Achtzehnjährigen ist das ganz schön viel Druck. Ich bin wirklich gespannt, wie Timm damit umgehen, wie er sich entwickeln wird. Der Tonfall des Buches ist so wunderbar leicht und frech, aber ich glaube, da steckt mehr unter der Oberfläche, und ich bin gespannt darauf, was das ist.