Rasant und rückwärts erzählt

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kasimir Avatar

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Das Buch weist einige Eigenheiten auf – das Hardcover, das dem viel benutzten Notizheft des Erzählers ähnelt, die rückwärts gezählten, meist kurzen Kapitel und das Fehlen der direkten Rede. Es sind die Aufzeichnungen eines jungen Mannes, gerichtet an die Frau, in die er meint verliebt zu sein - ein Junge, der nichts auf die Reihe bekommt und dennoch auf absurde Weise einen Mega-Erfolg landet, aber schließlich ist auch das keine Lösung für ihn. Obwohl der Erzähler und teilweise auch seine Umgebung mitunter sehr unlogisch agieren, teilweise ziemlich drastisch, lässt einen das Buch nicht los und man hofft, trotzdem der Beginn das eigentlich schon ausschließt, auf ein gutes Ende in all dem Chaos. - Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Humor gewünscht vielleicht, so wie bei den Gesprächen mit Hund und Katz; beeindruckend ist aber auf jeden Fall, wie der Autor, immerhin ein ganz anderer Jahrgang als sein Held, die Attitüde des sich selbst überschätzenden, immer wieder an der Realität scheiternden und im Grunde heimwehkranken Teenagers rausarbeitet - das ist absolut glaubhaft und wohl das eigentlich Fesselnde an dem Roman.