Schräg und toxisch

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fohlenandy Avatar

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Das Cover ist ja sofort ein Hingucker, weil es so ungewöhnlich ist und nicht in eine Welt zu passen scheint, in der alles schön neu und blitzeblank aussehen muss. Mit dem harten Buchschnitt hebt es sich nochmal von anderen Büchern ab.

Auch der Protagonist Timm scheint nicht in diese Welt zu passen, die ihm augenscheinlich mit seinen 18 Jahren doch nach allen Richtungen offen steht. Im Tagebuchstil, bzw. in Briefform erzählt er seine Geschichte eigentlich Rock, seiner großen Liebe, aber vor allem dem Leser.

Als er in Rocks Leben tritt, hat er die Schule abgebrochen und will von zu Hause ausziehen, um sich auf sein Schreiben konzentrieren zu können, denn er will Schriftsteller werden. Im Prinzip wird er aber der dritte Teilhaber einer wahrhaft toxischen Beziehung und dessen Drahtzieher. Getrieben von seinen eigenen Gefühlen macht er sich und den anderen eigentlich alles kaputt, obwohl er das manchmal gar nicht will. Sein Alkoholproblem ist da zwar auch im Zentrum, aber er steht sich selbst im Weg, selbst wenn er nicht trinken würde, was für sein Dafürhalten aber zu einem ordentlichen Schriftsteller dazu gehört.

Der Schreibstil ist abgehackt und gewöhnungsbedürftig. Mir hat er bei dieser Geschichte gefallen, weil es zur Story passte. Auch die Metaebene, wie er sein Buch heraus bringt, ist clever gemacht.

Ich mag nicht zu sehr spoilern, deswegen kann ich nur nochmal meine Überschrift als Fazit verwenden: Schräg und toxisch!