Überraschend!

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demiblaine Avatar

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Timm ist kein Protagonist, den man schnell lieben lernt. Er ist Anti-Held und Antagonist zugleich, definitiv kein sympathieträger. Das macht Tom Zürcher gleich auf der ersten Seite klar. Eigentlich lernt man ihn gar nicht lieben, doch das macht Tom Zürchers Roman so fesselnd. Eine Geschichte, die vom Protagonisten autobiografisch erzählt wird und von Selbstüberschätzung, Narzissmus, Paranoia, und Eifersucht nur so strotzt. Die Geschichte erinnert an Figuren wie Patrick Bateman (American Psycho), obwohl weniger selbstreflektiert und berechnender und Chuck Palanhiuks »Survivor«, ohne imitieren zu wollen.

Die Geschichte wird immer grotesker und Timm saugt einen mit in eine Abwärtsspirale, in der nichts zu tun gibt, als hilflos zuzuschauen. Erst wirkt Timm nur wie ein selbstverliebter Spinner, doch schnell zeigt sich, wie gefährlich er für sich und sein Umfeld sein kann.

Das Buch hat mir besser gefallen, als ich erwartet hätte.