Ein Kautz namens Fred

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simonsays... Avatar

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Trotz seines Erfolges als Lyriker mit Bestsellerquoten befindet sich Fred Firneis in einer Schaffenskrise. Verzweifelt und panisch schottet er sich von der Welt und ihren Anforderungen an ihn ab, sucht Halt in alkoholhaltigen Getränken, die er in seiner verkommenen Wohnung zu sich nimmt. Ob eine gescheiterte Beziehung der Auslöser für diesen Zustand ist, wird angedeutet, ist aber nicht ganz klar. Einzig seine Verlegerin Susanne Beckmann schafft es nach verschiedenen gescheiterten multimedialen Anläufen, zu ihm vorzudringen, da sie ihn und seine auflagenstarken Werke dringend zur Rettung des Verlags braucht. Sie sucht ihn in seiner Wohnung auf, ist glücklicherweise anwesend und kann einen Krankenwagen rufen, als Fred plötzlich einen erschreckend hohen Blutdruck bekommt (den er mit dem überraschenderweise bereitliegenden Blutdruckmessgerät direkt feststellen kann). Nachdem er einen sekundenlangen Todeszustand überlebte, willigt er schließlich ein, in die kleine Hütte des jüngst verstorbenen Vaters Susannes zu fahren, um dort eine Auszeit zu nehmen. Die Hütte befindet sich Österreich, seinem Geburtsort.
Eine seltsame Leseprobe, eine unwahrscheinliche Geschichte. Lyriker, die wegen ihrer Auflagenstärke Verlag retten können, sind wohl eher ein Wunschtraum des Autors. Die Kauzigkeit Freds und seine Schaffenskrise scheinen da schon realistischer. Der Text ist leidlich witzig, zum Teil zu langatmig, fast klischeehaft (z.B. in der Beschreibung Freds Wohnung), dann wieder erfrischend einfallsreich. Man darf gespannt sein, wie der Bezug zum Titel hergestellt wird und was Fred auf der österreichischen Hütte mit seiner Mäusegefährtin alles erlebt.