Einsamkeit mit Maus

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smilingkatinka Avatar

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Fred Fiernes ist Schriftsteller und wie so viele Schriftsteller kommt auch er mal in eine Schreibblockade. Der beliebte Bestseller-Lyriker kann einfach keine Gedichte mehr verfassen. Doch das ist nicht alles. Er verkriecht sich nicht nur in seine Wohnung, in die er sich sogar das Essen bringen lässt, damit er sie nicht verlassen muss, sondern bricht auch jeglichen kontakt mit der Außenwelt ab und schmeißt sogar seinen Laptop weg. Seine einzigen Freunde sind Alkohol und Zigaretten.

Seine Verlegerin macht das nicht mehr mit. Sie braucht einen neuen Bestseller. Statt das ihr ihr Autor egal ist und sie sich einen neuen vielversprechenden Shootingstar sucht, geht sie Fred solange auf die Nerven, bis er mit ihr essen geht. Doch Fred bricht zusammen. Zu viel ist die Welt für ihn. Sein Blutdruck und Puls sind enorm hoch und so kommt er ins Krankenhaus, wo er resettet wird und wo man ihm rät, abzuschalten. Da seine Verlegerin ihm eh angeboten hat, ihre Hütte in Österreich zu nutzen, fährt er also los in eine Hütte ohne Strom und Wasser. Wird das gutgehen? In der Hütte wohnt eine Maus, die ihn nachts vorwitzig beschnuppert.

Die ganze Leseprobe war recht witzig zu lesen. Fred ist ein typischer Antiheld. Wer selbst schon unter Burnout litt, wird sich etwas mit ihm identifizieren können, ihm aber gleichzeitig so gerne in den Hintern treten, weil er sich dermaßen hängen lässt. Das geht echt auf keine Kuhhaut. Den Anfang finde ich sehr gelungen. Die Versuche der Verlegerin, ihn zu erreichen und die Nachricht, er rufe nicht zurück zeigen schon, dass er sich komplett abschottet. Man leidet aber eher mit der Verlegerin, die tough in die Messibude geht, Pilze in der Spüle begutachtet und das Leben ihres Autors in die Hand nimmt. Das kann nicht nur angenehm sein.

Die Leseprobe macht Lust auf mehr. Wie und wann lernt er die Biologin kennen? Wie kommt er auf der Hütte zurecht? Immerhin bringt ihm hier niemand sein essen.

Zum Stil: Die Leseprobe ist flüßig zu lesen und der flüßig, lockere Stil passt super!

Ein nettes Buch!