Kauz in Berghütte

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loewenbaendiger Avatar

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Er ist nicht unbedingt ein Sympathieträger, der Lyriker Fred Firneis. Nachlässig, selbstmitleidig, hypochondrisch, trinkt zuviel - nix wie weg, möchte man meinen. Aber seine Verlegerin Susanne kann sich das nicht leisten: Ist Firneis doch, obwohl Lyriker, der einzige Bestsellerautor ihres kleinen Verlages. So schickt sie ihn zwecks Erholung vom vermeintlichen burn-out in die leerstehende Berghütte ihres verstorbenen Vaters. Vielleicht ist ja die Abgeschiedenheit genau das, was er braucht?
Trotz einer gewissen Unwahrscheinlichkeit (in 40 Jahren Buchhändlerdasein habe ich nie von einem Lyrikbändchen mit 150000 Auflage gehört...) liest man sich schnell ein und empfindet dann auch Vergnügen an der vermutlich demnächst einsetzenden 'Läuterung' des schwierigen Autors. Die junge Dame ist zwar bis zum Ende der Leseprobe noch nicht aufgetaucht, aber das kann ja nicht mehr lange dauern ...
Jedenfalls ein unterhaltsamer Roman, vielleicht nicht mit allzuviel Tiefgang, so recht was für einen trüben grauen Winternachmittag.