Kein Vergleich zu "Gut gegen Nordwind"

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Der erste Eindruck war super, als ich dann beim Öffnen der Leseprobe gleich auf dem Cover den Vergleich zu Daniel Glattauers „Gut gegen Nordwind“ entdeckt habe, war ich kurz abgeschreckt. Da ich allerdings inzwischen das Gefühl habe, dass bei JEDER Liebesgeschichte dieser Vergleich gezogen wird habe ich dem Ganzen trotzdem noch eine Chance gegeben.
Zum Glück muss ich sagen, die Leseprobe hat mich recht gut unterhalten. Wir lernen zunächst den Lyriker Fred Firneis kennen, der nach zwei großen literarischen Erfolgen in ein tiefes Loch gefallen ist, aus dem ihn seine Verlegerin ziehen möchte. Die Sprache ist dabei recht salopp und alltagstauglich. Freds Situation wird sehr amüsant geschildert. Was genau ihn in die Krise gestürzt hat erfährt man nur in Andeutungen. Stilistisch ist die Leseprobe sehr interessant, denn sie besteht nicht nur aus Erzähltext, sondern auch Anrufbeantworternachrichten, SMS und Telefonate spielen eine Rolle. Zum Glück besteht das Buch nicht nur aus selbigen, das hat mich bei „Gut gegen Nordwind“ nämlich etwas gestört. Auch scheint dieses Buch, zumindest nach diesen ersten Seiten, wesentlich weniger schnulzig und dafür viel amüsanter zu sein. Das einzige was mir fehlt: Ich würde gerne mal eines der Gedichte von Fred lesen, die Kommentare dazu klingen nämlich sehr interessant. Vielleicht ist dem Leser ein solches Vergnügen ja im weiteren Verlauf des Bucches gegönnt.
Ich vergebe 4 Sterne. Mir hat das Lesen Spaß gemacht, aber für 5 Sterne reicht es dann leider doch nicht. Allerdings gibt es meiner Meinung noch Steigerungspotential im weiteren Verlauf!