Eine Frau zwischen zwei Männern

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cachingguys Avatar

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Der Klappentext klang vielversprechend, denn wer von den 40+ Lesern hat sich nicht insgeheim schon mal gefragt, aufgrund welcher Entscheidungen man in diese Lebensbahn geraten ist, in der man sich momentan befindet und was geschehen wäre, wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt eine andere Entscheidung getroffen hätte. Sicherlich, die Thematik "eingefahrene Ehe ohne allzu großen Leidensdruck" gegen "aufregendes Spiel mit dem Feuer" gibt es in der Literatur zuhauf. Trotzdem, Autoren wie z.B. Daniel Glattauer schaffen es, dieses Spannungsverhältnis so zum Leser zu transportieren, dass man mit fiebert und hin- und hergerissen ist in seinem Mitfühlen. Diese Leseprobe allerdings hat nichts davon. Eine Mittvierzigerin, die noch immer ein Trauma wegen ihrer Zahnspange mit sich herumschleppt und einerseits vorgibt, sich ihrer Attraktivität nicht bewusst zu sein und andererseits versucht, sich durch ihre ausgewählte Kleidung an diesem Abend besonders unattraktiv zu kleiden (befürchtet sie etwa, dass Ramsey sich aufgrund ihrer Beine in den weißen Sandalen sofort auf sie stürzt?) ist für mich nicht glaubwürdig. Es fällt schwer, dem Gespräch von Ramsey und Irina mit Interesse zu folgen (dabei hätte man die Dialoge sicherlich mitreißender formulieren können) und irgendwie wirkt alles arg konstruiert und nicht nachvollziehbar. Vielleicht fehlen einem die ersten Seiten des Buches als Einleitung, aber ich befürchte, das alleine war es nicht. Der Schreibstil war nicht gerade mitreißend. Die kleinen Ansätze von Humor gingen in den eintönigen Dialogen unter.