Etwas zähflüsig und gekünstelt

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scottie Avatar

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Liebespaarungen ist nicht die typische Dreiecksgeschichte und handelt dennoch von der Liebe einer Frau zu zwei grundverschiedenen Männern.

Das Buch beginnt mit dem geburtstag Ramseys. Seit Jahren haben sich die beiden Paare Ramsey und Jude und Lawrence und Irina jedes Jahr zu einem Essen getroffen. Mittlerweile sind Ramsey und Jude geschieden und Lawrence ist auf einer Konferenz im Ausland. Demnach findet das Essen dieses Jahr nur in einer zweierrunde statt. Irina und Ramsey hatten sich bisher nicht soviel zu erzählen, doch dieses Jahr - befreit von der Anwesenheit der Partner - liegen sie ganz auf einer Wellenlänge. Eine knisternde Atmosphüre baut sich zwischen den beiden auf und als Irina nach dem Essen noch zu Ramsey nach Hause geht, steht sie vor der wohl wichtigsten Entscheidung in ihrem Leben. Soll sie ihn küssen oder nicht.

An dieser Stelle teilt sich die Handlung. Ab sofort wird von Irinas 2 Lebensvarianten erzählt. In der ersten küsst sie Ramsey und verbringt nach kurzer Trennungsphase von Lawrence die nächsten 5 Jahre mit Ramsey, der Lebemann, Snookerspieler und Inbegriff eines Lebens ohne zweiten Gedanken an ein Morgen. Hier ist ihr Leben von Sinnlichkeit, Spontanität und emotionaler Denkweise geleitet

Bei der 2. Variante bleibt sie ihrem Lawrence treu und verbringt ihr Leben in wohlgeordneten Bahnen. Lawrence ist rational, vielleicht ein wenig eingestaubt und kein Freund von Veränderungen.

Der Aufbau des Buches erscheint zu weilen ein wenig zäh. Die Kapitel wechseln sich ab. Zuerst wird von der Ramsey-Variante erzählt, danach nochmals die Lawrence-Variante. Da die alterniereden Kapitel sich immer auf die gleiche Zeit beziehen, ist das Buch geprägt von Wiederholungen und Langatmigkeit. Zu oft versucht die Autorin gleiche Formulierungen zu verwenden - zum Teil vom jeweils anderen Gesprächspartner. Der Versuch beide Leben als parallele Entwicklungen darzustellen wird oft versucht mit solchen Aussagen wie: Ich habe das Gefühl in einem anderen Leben wäre es mein Part zu sagen, was du jetzt sagst. Manchmal denke ich, es existiert noch eine 2. Irina neben mir her und das auch ein anderes Leben möglich ist. (eigene Wortwahl und kein Zitat aus dem Buch). Durch solche Bemerkungen wirkt die Idee beide Leben darzustellen gezwungen und aufgesetzt. Dennoch gebe ich zu, dass die Idee beide Varianten zu erzählen viel Potenzial in sich birgt. Vor allem ist die Zusammenführung beider Leben am Ende des Buches eine interessante Möglichkeit die Erzählung zum Abschluss zu bringen. Und man fragt sich, welche Entscheidung stellt sich als die bessere heraus.

Sieht man einmal über die die etwas langen direkten Wiederholungen hinweg, ist das Buch leichte Unterhaltungskost an langen Winterabenden.