Manchmal kommt es anders

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
schliesi Avatar

Von

Inhalt:

Der Romananfang beschreibt das Leben von Irina mit ihrem Freund Lawrence, beide in den Vierzigern. Lawrence Trainer, der gemeinsam mit seiner Freundin Irina von den USA nach London gezogen ist, arbeitet an einem Forschungsauftrag bei einem renommierten Londoner Thinktank. Irina arbeitet selbständig als Kinderbuchillustratorin. Irinas Leben mit dem gebildeten, verlässlichen Lawrence ist ziemlich eingefahren, sie kennen sich seit 10 Jahren und haben sich nicht mehr allzu viel zu sagen. Jeder lebt sein eigenes Leben, dies wird Irina bewusst, als sie zu einer Geburtstagsfeier eingeladen werden. Dieser Abend wird Irinas ganzes Leben auf den Kopf stellen. Lawrence und Irina verbringen den Abend mit Jude Hartford, Irinas ehemaliger Kollegin, mit der sie gemeinsam ein Kinderbuch auf den Markt gebracht hat und ihrem Mann Ramsey Acton, einem bekannten Snookerspieler, um dessen Geburtstag zu feiern. Irina und Ramsey haben gleich am ersten Abend ein Auge aufeinander geworfen. Diese Geburtstagsessen werden über die Jahre hin zu einer Routine, in dieser Zeit trennen sich Jude und Ramsey und auch Irina arbeitet nicht mehr gemeinsam mit Jude an Kinderbüchern. Als im fünften Jahr ihrer gemeinsamen Treffen auch Lawrence nicht in der Stadt ist und Ramseys Geburtstag naht, überredet Lawrence Irina mit Ramsey den Abend allein zu verbringen. Hier teilt sich nun die Geschichte in 2 Handlungsstränge, im einen küsst Irina Ramsey und im anderen nicht. So entwickelt sich Irinas Leben mit Ramsey völlig anders als das mit Lawrence. Diese beiden Geschichten werden in diesem Roman erzählt, immer abwechselnd und farblich markiert.

Meine Meinung:

Die Idee, aus einem anfänglichen Handlungsstrang den Roman in zwei unterschiedliche Richtungen gehen zu lassen fand ich sehr spannend. Die Frage, was passiert wenn man im Leben einen anderen Weg geht hat sicher jeden schon mal beschäftigt. Leider hat die Autorin diesen Sprung zwischen den beiden Geschichten nicht sehr authentisch veranschaulicht. Irina lebt nun einerseits ihr Leben mit Ramsey, dem Snookerspieler, hier dreht sich ihr Leben praktisch nur um ihren Mann und den Snookersport. Das Leben mit Lawrence wird eher trist und sehr eingefahren beschrieben. Vieles war mir zu realitätsfremd. Irina, die Protagonisten ist eine sehr oberflächliche Frau, mir hätte besser gefallen wenn die Autorin den Protagonisten mehr Charakter gegeben hätte. Besonders gut hat mir gefallen, dass Irina manchmal die gleichen Situationen, jeweils mit ihrem Partner erlebt. Dies ist gut herausgearbeitet und regt auch durch die Situationskomik zum Nachdenken an. Die Zusammenführung dieser beiden Leben am Ende des Buches und die Frage, welches Leben wohl das Bessere war stimmt sehr nachdenklich. Welche Entscheidung von Irina war wohl die richtige. Alles in allem hätte man den Roman sicherlich spannender, witziger und geistreicher gestalten können. Schade, dass die Autorin aus dieser Idee nicht mehr zaubern konnte.