Wenn das Wörtchen wenn nicht wär...

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"Liebespaarungen" hat mich nicht unbedingt in seinen Bann gezogen, aber es hat mich zumindest von sich überzeugt. Der Roman behandelt eigtl. kein neues Thema und manche Aktionen der Protagonisten fand ich nur schwer nachvollziehbar, aber die Idee, die hinter den vielen Seiten steckt, die Idee einfach beide Lebenswege zu beleuchten, fand ich trotz allem spannend.

Irina muss sich entscheiden zwischen Lawrence und Ramsey, mit Lawrence ist sie bereits seit über neun Jahren liiert und Ramsey, er ist ein ziemlich egoistischer Snooker-Star. Die beiden Männer könnten wohl nicht unterschiedlicher sein, Lawrence ist in der Politik tätig und eher der ruhige Typ. Er kümmert sich um Irina, zeigt ihr seine Liebe in kleinen Gesten und ist kein Mann großer Taten. Ramsey dagegen ist ein Macho wie er im Bilderbuch steht, er setzt sich gern in Szene und lässt Irina samt ihren Aufmerksamkeiten oft links liegen, kommt aber immer wieder mit kleinen Nettigkeiten zurück. Nach einiger Zeit im Beziehungsdreieck zwischen Lawrence und Ramsey muss sie sich für einen der beiden entscheiden, denn mit der Gelegenheitsaffäre kommt sie nicht zurecht. Die Frage die sich dem Leser stellt ist, ob Irina in einem einzigen Augenblick richtig gehandelt hat, oder ob es nicht für alles besser gewesen wäre sich in letzter Sekunde noch anders zu entscheiden. Und wie wird das ganze weitergehen? Kommt es zu einer Familiengründung, kehrt Irina vielleicht zu Lawrence zurück oder bleibt sie bei Ramsey? Zu dem ganzen gibt es aber auch noch die nettere Lawrence Version, in der alles ganz anders ist...

Ich finde die Charaktere größtenteils eher unsympathisch, Irinia scheint mit sich selbst unzufrieden zu sein, Lawrence ist eher etwas langsam und wenig interessiert an seiner Umwelt, Ramsey braucht eine attraktive Frau um sich jünger zu fühlen. Entscheidungsfreudig sind sie alle nicht und auch oft viel zu besitzergreifend, ständig gibt es Eifersuchtsszenen oder Gespräche, die zu nichts führen außer Fragezeichen seitens des Lesers.

Aber die Sprache von Lionel Shriver fand ich sehr schön und flüssig, man kann sich schnell in die Geschichte einfühlen und bekommt ein Gefühl für die einzelnen Charaktere. Stellenweise finden sich auch sehr gute bis lustige Dialoge.

Das Cover ist wunderschön und träumerisch und passt auch gut zu dem Buch und der Geschichte zwischen den drei Figuren.