Liebten wir

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yellowdog Avatar

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Liebten wir ist ein schön gestaltetes Buch mit einem ansprechendem Cover. Es liegt gut in der Hand. Gute Arbeit des Verlags Ullstein!

Jung und alt spontan auf abenteuerliche Reise. Das wurde schon öfter in Film und Roman verarbeitet, weil es erzählerisch so viele Möglichkeiten bietet.
Dieser Idee folgt auch dieser Roman, wobei diesmal besonders widerspenstige Figuren eingesetzt werden. Die Fotografin Mo ist ein kalter Fisch. Natürlich gibt es auch Gründe für Mos Einstellung, ihre Beziehungen zum Freund Leon oder zur Schwester Danae sind schwierig und instabil.
Ich muss zugeben, dass ich damit ein paar Probleme hatte, obwohl ich nicht unbedingt Sympathieträger als Protagonisten benötige.

Aino, Leons Großmutter, ist aufgrund ihrer Herkunft eine spannende Figur. Der Finnlandteil und Ainos Lebensgeschichte konnten mich interessieren, dennoch bleibt das Gefühl, man hätte mehr daraus machen können..

Schade auch, dass aus Mo und Arnio nicht wirklich ein überzeugendes Paar wird, sie kommen nicht ran an bekannte Vorbilder wie Thelma und Louise.

Man sollte schon herausstellen, dass dieser Nina Blazon-Roman sich deutlich von ihren Jugendbüchern unterscheidet. Wertfrei würde ich “Liebten wir” als anspruchsvollen Frauenbuch bezeichnen. Stilistisch ziemlich trocken und unaufgeregt gestaltet. Manche Passagen hätten für meinen Geschmack poetischer geschrieben sein. Erschwerend kommt hinzu, dass sich viele Passagen wie Kaugummi ziehen und das mir einiges in der Handlung künstlich konstruiert vorkommt.

Fazit: Ich will dem Buch gegenüber nicht unfair sein, vermutlich war es nicht ganz das Richtige für mich. Ich bin hin- und hergerissen zwischen dem Eindruck, einen Roman mit wichtigen Themen mit originellen Einfällen zu lesen und einer deutlichen Unzufriedenheit mit der Form der Umsetzung.
Übrig bleiben knapp 3 Sterne!