Nicht ganz mein Fall, aber es hat gute Ansätze

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Inhalt
Mo ist eine leidenschaftliche Fotografin und liebt es in Fotos ganze Lebensgeschichten zu entdecken. Sie ist mit ihrem Freund Leon glücklich, doch dann lernt dieser ihre Schwester kennen und auf einmal geht alles schief. Auf der Familienfeier von Leon, auf die sich Mo so sehr gefreut hat, läuft nichts wie geplant und schließlich möchte Mo nur noch weg. Zusammen mit Aino, Leons eigensinniger Großmutter, landet sie schließlich in Finnland auf den Spuren von Ainos Vergangenheit...

Meine Meinung
Wäre dieses Buch nicht von Nina Blazon gewesen, hätte ich es wohl nicht angerührt. Denn dieses Genre ist nur selten etwas für mich, aber da ich ein großer Fan ihrer Bücher bin, musste ich es auch mit diesem hier versuchen.
Den Einstieg fand ich noch sehr gelungen. Man lernt Moe kennen und erfährt, wie sie aus kleinsten Details auf Fotos Zusammenhänge über die Menschen darauf herausfindet, was ich total spannend finde. Ihre Vergangenheit bleibt zuerst geheimnisvoll, doch nach und nach erfährt man mehr über sie. Was mich nur etwas irritiert hat, ist, dass ihr Freund Leon, obwohl Mo bei ihm wohnt, so wenig über sie weiß. Er weiß nicht mal, dass sie nicht studiert hat oder sonst irgendwas aus ihrer Vergangenheit. Sowieso ist Leon ein Mensch mit dem ich nicht viel anfangen konnte, vor allem auch durch das was er im Laufe des Buches macht. Mo dagegen mag ich sehr und ich habe sehr gerne ihre Reise begleitet.

Bis zu dem Punkt an dem Mo mit Aino nach Finnland reist, fand ich das Buch richtig gut, doch dann plätscherte es die meiste Zeit nur noch vor sich hin und konnte mich kaum fesseln, obwohl ich Aino total klasse finde. Sie ist eine eigensinnige alte Frau, die stur und auf den ersten Blick grantig ist, aber die eine tolle Geschichte verbirgt. Wegen ihr musste ich oft schmunzeln.
Dennoch konnte der Plot mich leider kaum in seinen Bann ziehen, aber das könnte auch einfach so gewesen sein, weil ich sonst solche Bücher nicht lese.

An Nina Blazons Schreibstil liegt es jedenfalls nicht, denn der ist gewohnt großartig, auch wenn ich den Schreibstil in ihren Fantasybüchern lieber mag, weil sie da einfach magisch schreibt und hier "alltäglicher" schreiben musste. Obwohl mich das Buch oft nicht fesseln konnte, sind die Seiten beim Lesen nur so verflogen, weil sie eingängig und leicht und locker schreibt, aber auch viel Gefühl vermittelt. Sie schafft es perfekt immer nur kleine Happen zu servieren und erst am Ende das große Ganze zu lüften. Die Idee hinter dem Plot finde ich gelungen.
Dazu beschreibt sie Finnland wunderschön und konnte so mein Fernweh schüren.

Als ich mich schon zwingen musste das Buch überhaupt weiter zu lesen, weil es irgendwann nur noch zäh war, tauchte Aarto auf und er war wirklich mein Lieblingscharakter. Er hat eine einfach und unkomplizierte Art und geht auf ganz eigene Art mit seinem Leben um.
Dennoch war das Buch wohl nicht das Richtige für mich, auch wenn es eine Reise in die Vergangenheit ist und mir stellenweise richtig gut gefallen hat. Das Ende finde ich allerdings gelungen. Doch sollte Nina Blazon noch einmal ein Buch in diese Richtung schreiben, werde ich es wohl nicht damit versuchen.

Fazit
"Liebten wir" hat bei mir leider keinen Nerv getroffen. Obwohl ich den Anfang mochte, zog sich die Handlung irgendwann für mich nur noch in die Länge und trotz guter Ansätze hat es mir nur mittelmäßig gefallen. Dennoch denke ich, dass es für andere Leser das Richtige sein könnte und bei mir das Problem war, dass ich solche Bücher fast nie lese.