Zwei Frauen auf der Suche

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simi159 Avatar

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Moria ist auf der Suche nach einer Familie, ihre eigene ist , als sie ein Kind war, zerbrochen. Seither steht sie mit ihrer Schwester, Danae, auf Kriegsfuß, verschweigt ihren Vater und ist mehr auf der Flucht , als sich dem eigenen Leben zu stellen.

Jetzt will Moria die Familie ihres Freundes Leon kennenlernen, seit drei Monaten sind sie ein Paar und sein Vater feiert Geburtstag. Moira ist Fotografin und benutzt ihre Kamera als Waffe und Schutzschild zugleich Sie legt Geheimnisse und verborgene Eigenschaften der Personen, die sie aufnimmt, frei und versteckt sich selbst dahinter.
Bei Leons Familie soll sie keine Bilder machen, denn seine Schwester ist ebenfalls Fotografin und duldet keine Konkurrenz. Moria verspricht ihre Kamera nicht zu benutzten und stellt im Gegenzug Leon ihre Schwester Danae vor.

Diese taucht spontan auf der Familienfeier auf und mit Leons Schwester stellt sie Moira bloß.

Mo ergreift daraufhin die Flucht, flieht mit Leons Auto, doch in diesem ist sie nicht allein. Aino, Leons Großmutter, eine gebrechliche Finnin mit Rollstuhl, die renitent darauf besteht mitzukommen, sitz ebenfalls im Auto.
Und so fliehen die beiden, Aino gibt das Ziel vor und Moira macht bereitwillig mit, ist Flucht doch der ganz normale Modus auf dem sie läuft.

Das Ziel der Großmutter ist Helsinki, denn dort gibt es etwas aus der Vergangenheit, dass sie vor ihrem Tod noch klären muss....

Fazit:
Das ist eine ungewöhnliche Geschichte über zwei ungleiche Frauen.
Moira, Mo, die mit Ende zwanzig nichts mehr möchte, als eine Familie, die ihr einen sicheren Hafen bietet. Denn ihre eigene ist ein Trümmerhaufen und Mo trägt mehr als einen Dämon aus der Vergangenheit mit sich herum.

Aino, ist Mitte 80, und wird von ihrer Familie für dement, unzurechnungsfähig und als Kostenfaktor gesehen. Sie hat in Helsinki noch etwas aus Kriegszeiten zu regeln, und da ihre Gesundheit nicht die beste ist, wird die Zeit knapp.

So ungleich die beiden Frauen auch sind, im Gründe ihres Herzens möchten sie nur geliebt werden. Und so bilden sie mit all ihren Geheimnissen und Eigenarten eine symbiotische Gemeinschaft und öffnen sich nach und nach.

Die Autorin, Nina Blazon, hat eine Menge Überraschungen und Wendungen eingebaut, die einen erstaunen, und die Geschichte anders weiter laufenlassen, als man das auf den ersten Blick vermutet. Auch die Charakter sind vielschichtiger, als man das vermutet und man mag die Beiden schon ab dem ersten Seiten.
Dann lacht, weint, hofft und bangt man und hat das Gefühl, bei dieser Reise und dem Eintauchen in die Vergangenheit von Aino und Moira, hautnah dabei zu sein.

Es geht um Familie, was sie zusammenhält, was sie entzweit um zwischenmenschliche Beziehungen. Das alles verpackt in eine abenteuerliche und spannende Geschichte mit lebensechten Charakteren.

"Liebten wir" ist ein ehrlicher, gefühlvoller und sehr persönlicher Roman mit zwei tollen Hauptcharakteren und absolut lesenswert.

Von mir gibt es dafür 5 STERNE.