Nicht meins - hoher Nervfaktor ...

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antjefk Avatar

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"Lila Eule" von dem Spiegel-Autor und Journalist Cord Schnibben: Zu Beginn war ich von dem Buch begeistert. Ein wirklich tolles Cover, die Bilder zu Beginn eines jeden Kapitels wie ein Kunstwerk, die "Playlist" (bis auf wenige Ausnahmen) Musik, die ich auch sehr gerne höre. Der Roman begann auch recht verheissungsvoll: Ost-West-Liebesgeschichte, Coming-Of-Age, in einer Zeit, wo man gegen Autoritäten und die ältere Generation mit Nazi-Vergangenheit aufgelehnt hat, zusätzlich eine Art "Agenten-Thriller" - ich hatte mich auf einen ironisch-lustigen Roman mit geschichtlichem Anteil gefreut. Aber je länger ich in dem Roman gelesen habe, desto "nerviger" fand ich ihn. Teils recht langatmig gestaltet, auf der anderen Seite hat mich der erwachsene Protagonist Carl überhaupt nicht überzeugt. Er möchte kritisch-intellektuell rüber kommen, wirkt aber stattdessen immer noch sehr unreif, als wäre er vom Alter her bei seinem jugendlichen "Ich" stehen geblieben. Vielleicht ist dies vom Autor auch gewollt. Aber mich hat es nach einer Zeit schlichtweg genervt. Des weiteren merkt man auch, dass Cord Schnibben in erster Linie Journalist und nicht Roman-Autor ist, seine Figuren bleiben sehr oberflächlich und sind nicht ausgereift. Schade, ich habe mir mehr davon versprochen.