Das Buch hätte mir ohne die Interferenz besser gefallen.

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tupperschlumpf Avatar

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Oliver Krachowitzer, genannt Krach, arbeitet als Studiosprecher für Werbespots und hasst den Montagmorgen. Da geht grundsätzlich etwas schief, so auch heute: Eine junge Frau in Pumps mit hohen Absätzen tritt ihm versehentlich auf den Fuß, Oliver schreit wie am Spieß und beleidigt die junge Frau - dafür trifft ihn ihre Handtasche. Er kann die junge Frau nicht vergessen und klagt seinem Freund Anton sein Leid. Anton ist ein kleiner naseweiser (fast) siebenjähriger Grundschüler, der ihm den Rat gibt, in dem Café nach ihr zu suchen. Schließlich ist sie nach dem Zusammenprall da hineingegangen. Und so setzt sich Oliver in das Café und weil die Leute dort alle mit ihrem Laptop beschäftigt sind, bringt er seinen Laptop mit und meldet sich bei Facebook an um nicht aufzufallen. Er findet dort sogar Freunde und gleichgesinnte Supermarktkonzeptionalisten. Und auch die Frau kommt regelmäßig – allerdings findet er kein Konzept, um mit ihr ins Gespräch zu kommen ...

 

Das Buch ist aus Sicht von Oliver geschrieben und die einzelnen Kapitel sind in Wochentage unterteilt. Ich konnte mir die einzelnen Charaktere und die Situationen sehr gut vorstellen und bekam einen Einblich in das Leben von Oliver. Der Schreibstil ist locker und amüsant. Ich musste immer wieder lachen und habe mit Oliver mitgefühlt. Das Buch beschrieb 6 Wochen und jeweils am Montag passierten Oliver Missgeschicke. An den anderen Tagen nicht, von daher war es logisch, dass er den Montag hasst. Ich finde es interessant, wie das Thema Supermarktkonzeptionalisten beschrieben wurde – allerdings konnte ich keine Gruppe mit diesem Namen bei Facebook finden.

 

Die Story um die geheimnisvolle Frau, in der Oliver nach einiger Zeit seine Schulkameradin erkennt, ist amüsant und rührend. Er hat starke Schuldgefühle, weil sie damals die Schultheateraufführung durch eine Krankheit verpasst hat. Inzwischen ist sie Mutter eines sechsjährigen Sohnes und hat einen Sorgerechtskrieg mit dessen Vater. Als Rüdiger Rodeo, Superbrain der Social-Media-Szene, auftaucht wurde das Buch schwierig. Rüdiger verzichtet auf sämtliche Anglizismen und hat den Begriff immanent-kohärenter Kulturbolschecalvinismus geprägt. Die Gespräche mit ihm fand ich furchtbar und seine Sätze waren so übertrieben, dass ich dadurch den Inhalt nicht verstehen konnte.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen, aber warum und weshalb verrate ich hier nicht, das soll jeder selbst lesen...