Einen Ausweg aus der Dunkelheit finden

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
read_and_cuddle_cats Avatar

Von

Inhalt: Tristan ist schon von klein auf bei der Gang FiftySeven dabei und erledigt für sie allerlei kriminelle Aufgaben. Denn einmal dabei kommt man nur Tod wieder aus der Gang raus. Sein ganzes Leben wurde schon durch FiftySeven und seinem Anführer Dub kontrolliert. Eine andere Zukunft hat der 17-jähriger für sich schon längst verworfen, denn wie soll man neben Drogen dealen und der ständigen Bedrohung durch andere Banden auf einen vernünftigen Abschluss gar Berufung hinarbeiten?
Als die selbstbewusste Riley dann aber in Tristans gefährliche Nachbarschaft zieht, beginnt er aus den Schatten heraus zu sehen und ihm offenbart sich eine neue Möglichkeit. Mit der richtigen Motivation lässt sich doch noch von einer besseren Zukunft träumen. Aber bleibt es nur beim Wunschdenken?

Meinung: Das wunderschön strahlende Cover hat mich direkt angezogen. Auch die Thematik rund um Gangs, deren Alltag und Austritt daraus hat mich sehr interessiert, vor allem wie ein Teenager in so einer Umgebung aufwächst.

Gerade das fand ich hat die Autorin überzeugen dargestellt. Ich meine aus Tristan´s Sicht kam diese Ausweglosigkeit aus der Gewalt gut rüber und man hatte einen Einblick davon, wie es anderswo in ärmeren Gegenden zugeht.

Die Autorin hat für ihre Geschichte leicht verständliche Worte benutzt und diese mit tiefgründigen Gedanken gekoppelt. So konnte man der Handlung gebannt folgen und sehen wie die Charaktere sich immer weiter öffnen.

Tristan hatte für mich einen besonders interessanten Charakter. Auf der einen Seite war er sein Leben lag der Gewalt ausgesetzt und hat eigentlich nur die grausame Seite der Realität kennen gelernt. Das er sich aber ein kleines bisschen von der guten Seite bewahrt hat, fand ich dann richtig stark. Man kann halt nur so tuen als würde man sich wirklich in ihn hineinversetzten , denn niemand kann in solchen Situationen wirklich mitfühlen und die Entscheidungen treffen, welche ihm das überleben sichern. Bei näherem Hinblick kann man wirklich viel aus seinem Charakter und Hintergrund schöpfen.

Aber auch Riley war zur Abwechslung Mal ein richtig taffes Girl. Sofort wird bemerkbar, dass sie ein starkes Selbstbewusstsein und Selbstbild von sich hat, sich nicht von anderen unterkriegen lässt nur weil sie ein Mädchen ist. Es wurde deutlich, dass sie sich Tristan nicht widersetzt weil sie aufmüpfig oder zickig ist, sondern weil sie einfach von Grund auf einen starken Charakter hat und sich nicht an körperlichen Merkmalen misst. Sie hat sich für mich sehr natürlich angefühlt, auch wenn sie manchmal etwas zu naiv war.

Letztlich kann ich sagen, dass mich die Geschichte gut unterhalten konnte. Ein paar Mal war die Handlung zwar offensichtlich. aber das wird durch kleine Plot Twists und spannungsaufbauenden Nebencharaktere ausgeglichen. Für jeden der Mal in die Thematik reinschauen will und über verlorene Seelen und die "Realität" des Lebens lesen möchte sehr zu empfehlen