Konnte mich nicht vollständig überzeugen.

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inaslittlebakery Avatar

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Ach, es hätte so schön werden können, mit LIPS DON'T LIE und mir.

Denn nachdem ich aufgrund des farbexplosiven Covers davon ausgegangen bin, dass es sich um eine New Adult Geschichte handelt, wie man sie schon oft gelesen hat, ist das Buch erst an mir vorbeigezogen und als ich dann aber den Klappentext gelesen habe, weil es immer wieder meinen virtuellen Weg gekreuzt hat, da war ich angefixt und habe mir eine spannende Aussteigergeschichte erhofft und war mehr als neugierig.

Und tatsächlich hat mich die Autorin mit ihrer IDEE überzeugt. Sie hat ein Thema aufgegriffen, welches gerade in den USA ja doch stets brisant ist. Nämlich GANGS. Sie regieren ganze Städte, tyrannisieren Menschen, verbreiten Angst und Schrecken, dealen, morden, das volle Programm. Und das Schlimme ist, dass du aus dem Strudel nicht so leicht rauskommst, wenn du erst einmal hineingeraten bist. Oft lässt sich gar nicht erst vermeiden, da reingezogen zu werden.

So wie bei Tristan. Tristan gehört zu den FiftySeven, von Geburt an. Denn sein Vater war Mitbegründer der Gang. Tristans Weg scheint vorgezeichnet, nicht nur für sein Umfeld, sondern auch für ihn selbst. Aus den wirklich schweren Verbrechen kann er sich zwar rausziehen, aber die "kleinen Delikte" haben sich im Lauf seines noch recht jungen Lebens summiert. Dabei ficht er innerlich einen permanenten Kampf mit sich selbst aus. Er möchte raus aus dem Kreislauf, nicht so werden wie sein Vater, ein normales Leben führen. Und doch kann er sich der Gang nicht komplett entziehen.

Als Riley in sein Leben tritt, die sich gegen die Jungs im Viertel behaupten will, nicht nur auf dem Basketballplatz, da verstärkt sich Tristans Wunsch, aus dem kriminellen Kreislauf auszubrechen...

Die Ansätze, die die Autorin verfolgt waren wirklich unglaublich gut und ich hätte mir gewünscht, dass sie diese durch die Umsetzung gut herüber bringt. Aber leider ist ihr das nicht so recht gelungen. Die erste Hälfte des Buches zieht sich, es geht vorwiegend um Riley und ihre Liebe zum Basketball, darum, dass sie sich als Neue sowohl im Viertel als auch an der Schule und vor allem im Sport behaupten will. Schnell finden Tristan und Riley Gefallen aneinander, auch wenn sie sich das nicht so offentsichtlich zeigen.

Was mich gestört hat, ist, dass die Geschichte so vor sich hin plätschert und lange nicht wirklich nennenswerte Dinge passieren. Ich hätte mir mehr Dramatik gewünscht, mehr Spannung. Diese kommt erst auf den letzten circa 100 Seiten auf und da überschlagen sich die Ereignisse plötzlich so dermaßen, dass es einfach nur abgehandelt wirkte, damit man ein zufriedenstellendes Ende erlebt.

Mir fehlte es an mehr Authenzität, an Kampfgeist vonseiten Tristans. Die Liebesgeschichte war nett, der Rest für meinen Geschmack zu oberflächlich und das finde ich, gerade in Anbetracht dessen, was die Autorin eigentlich in den Fokus stellen wollte, megaschade.

Es hätte wirklich SO gut werden können, aber leider wars nur gutes Mittelmaß.