Zukunft fremdbestimmtes Leben?

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limericks Avatar

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Alles in allem hat Liquid mir gut gefallen, was Punktabzug gegeben hat war die manchmal sehr klischeehafte Darstellung vom Frauenbild in Amerika / Mexiko, das sollte sich doch langsam echt mal ändern...

Das Szenario in das Madeleine Alberti reingesponnen wird in ihrer Funktion als Biochemikerin kommt plausibel rüber, ich glaube solche Chips gibt es bereits oder ich kann es mir zumindest sehr gut vorstellen. Wenn man mit dem Handy bezahlen kann, warum nicht auch mit einem Chip? Das dann aufgrund der Gesundheitsdaten einige Sachen nicht mehr an Klienten verkauft werden hört sich zwar durchführbar an mit gut gemeintem Hintergedanken, ob das Ganze allerdings in der Praxis Bestand hätte ist eine andere Frage. Dafür gibt es zuviele Mittel und Wege um trotzdem das Gewünschte zu bekommen, z. B. durch Familie und Freunde.
Interessant wird es dann als es diesen flüssigen Chip gibt, den man einfach in das Muskelgewebe setzen kann. Im Grunde kann man es als getarnte Impfung wie hier, aber auch als Schmerzmedikament oder auch einfach als immunstärkendes Präparat verabreichen, im Grunde ist die Auswahl sehr groß da es es etliche Mittel gibt die in den Muskel gespritzt werden.
Eine weitere Thematik die sehr interessant beschrieben wird ist die Umweltproblematik. Man hat letztes Jahr gesehen und erlebt was das Hochwasser im Ahrtal und weiteren Regionen angerichtet hat und man wird sich daran gewöhnen müssen, auch wenn die Politik die Augen davor verschließt. Der Klimawandel ist da und lässt sich durch nichts mehr aufhalten.

Zur Story:
Die Biochemikerin Madeleine Alberti ist dahintergekommen dass man ihre Forschung benutzt um Menschen zu kontrollieren und massiv in ihrer Freiheit einzuschränken, wie z. B. beim einkaufen.
Sie flüchtet aus ihrem "Goldenen Käfig" und nimmt Kontakt zu einem Drogenboss und zu dem Deutschen Richard Weigelt, Geschäftsführer einer Initiative gegen das sich anbahnende Bargeldverbot, auf. Beide Personen haben Interesse dass das Bargeld weiter Bestand hat, wenn auch aus unterschiedlichsten Gründen.
Der Drogenboss hilft ihr eine neue Identität aufzubauen und schafft es auch sie nach Deutschland zu bringen, wo sie in einem kompletten Horrorszenario landet - seit Tagen regnet es sintflutartig ohne Unterlass und sie muss sich alleine durchschlagen, denn die Geldgeber ihres alten Arbeitgebers in Amerika sind ihr auf den Fersen und auch dabei ihr eigenes Szenario umzusetzen - ausgewählte Personen werden aus der Hochwasser-Notlage befreit um dann gleich auf einem Schiff geimpft zu werden mit dem flüssigen Chip....

Der Autor schafft es auf spannende Art und Weise wach zu rütteln - denn wir sind auf dem besten Weg in eine bargeldlose Gesallschaft, was ich auch sehr kritisch sehe. Gerade in der Pandemie wurde massiv Werbung gemacht für den bargeldlosen Bezahlvorgang und es wurde akzeptiert von der Gesellschaft.
Klar ist es einfacher nicht immer Geld dabei haben zu müssen, aber ich finde den Kontrollverlust problematisch - vor allem bei Personen die aufs Geld achten müssen da sie nicht viel zur Verfügung haben. Man verliert doch nach und nach den Bezug zum Wert des Geldes.
Okay, in Skandinavien mag es sehr gut funktionieren, aber deswegen muss es nicht überall so sein.
Ich bin definitiv dafür das man weiter bar bezahlen kann, da ich nicht die Nerven habe mehrmals im Monat auf den Kontostand zu schauen ob ich mir noch diese oder jenes leisten kann. Ein Blick ins Portemonnaie geht wesentlich schneller...
Das zweite was einen nachdenklich stimmen sollte ist die Umweltthematik. Hochwasserkatastrophen, anhaltende Dürreperioden und weitere Wetterextreme sind Folgen des Klimawandels der sich nicht aufhalten lässt. Ich will mir ehrlich gesagt nicht ausmalen was passiert wenn der Permafrost langsam aber allmählich taut...