Ganz genau erinnert sich Liselotte an ihren 20. Geburtstag. Damals hatte ihr der geliebte Franz Ferdinand mit dem Heiratsantrag versprochen, ihr alle unangenehmen Dinge abzunehmen, sie auf Händen zu tragen und nicht vor ihr zu sterben. Und genau letzteres hat er 62 Jahre später getan. Das ist ja auch wirklich ein starkes Stück, sie einfach allein zu lassen mit den neuen modernsten Küchengeräten, die doch nur Franz Ferdinand bedienen konnte. Nun ist Liselotte allein und hilflos. Das heißt, allein ja - aber hilflos? Erst Tage nach Ferdinands Tod lässt Liselotte Trauer zu, vorher ist sie nur wütend. Und dass sie nicht einmal imstande ist, Wasser auf dem neuen Induktionsherd zum Kochen zu bringen, macht fast gar nichts. Die resolute Liselotte weiß sich nämlich zu helfen. - Dies ist der Beginn einer köstlichen Geschichte über eine alte Dame, die ihr Leben plötzlich allein leben muss. Sehr humorvoll geschrieben, schwingt auch die Tragik mit. Dieses Buch landet in jedem Fall auf meiner Wunschliste, schon aus dem Grund, weil ich denke, mit seinen kurzen abgeschlossenen Kapiteln eignet es sich auch gut zum Vorlesen.