Wie kann sich ....

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wuschelchen99 Avatar

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... ihr Mann einfach vor ihr von der Welt verabschieden? Franz Ferdinand hatte Liselotte doch versprochen, immer für sie dazusein und nicht vor ihr zu sterben. Und genau hier läßt sich sagen: Willkommen in der Realität. Diese ist für Liselotte nach dem plötzlichen Tod ihres Mann mehr als vorhanden. Hatte doch Franz Ferdinand 62 Jahre alles für sie erledigt. Und das letzte technische Gerät, von dem Liselotte, wie von vielen anderen Dingen, keine Ahnung hat, war der Kaffeevollautomat, bei dessen Einrichtung der Herzinfarkt schneller war als die Beseitigung des Fehlercodes. Für Liselotte gibt es am Tod des Mannes daher nur einen Schuldigen: Den Kaffeevollautomaten, den sie ganz freundlich mit »Du Mörder!« anfaucht.
Die Tücken des Alltags sind allgegenwärtig. Viele ältere Menschen sind mit unserer technisierten Gesellschaft überfordert. Genau so einen Umstand schildert die Leseprobe. Aber auch, wie tief und innig eine Liebe sein kann, die jahrelange Trennungen durch die Wirrungen des zweiten Weltkrieges übersteht, und den selbstgewählten Lebensstil ohne Kinder oder Bekannte einschließt. Die Autorin schildert dies sehr anschaulich, rührend, aber auch humorvoll. Es ist einfach göttlich, wie Liselotte Mitarbeiter des KaDeWe fasst in den Wahnsinn treibt und doch die stilvolle Gewinnerin des Disputs bleibt.
Ich bin gespannt, wie Fräulein Nowak in Liselottes Leben treten wird und was es mit dem griechischen Finanzberater auf sich hat. Hier sehe ich ganz viel Potential für das Weiterlesen des Buches!