Ein Buch, das niemand braucht

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rebekka Avatar

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Nein, auch die Lektüre des kompletten Romans hat nichts an meiner Kritik der Leseprobe geändert: „Liselotte, Fräulein Nowak und der Grieche“ ist in meinen Augen ein Buch, das niemand braucht, nicht mal, um die Langeweile zu vertreiben.

Das soll nicht heißen, dass ich leichte Lektüre generell ablehne. Natürlich hat auch sie ihre Berechtigung und es gibt eine Menge Bücher, die sich hervorragend als Urlaubslektüre am Strand, auf dem Balkon oder im Schwimmbad eignen. Die haben aber – bei aller Leichtigkeit – irgendwie noch Hand und Fuß. Dieses Buch gehört nicht dazu. Die handelnden Personen sind künstliche Konstrukte, wie sie im wahren Leben niemals vorkommen, und ihre Handlungsweise lässt sich auch mit viel Wohlwollen nicht nachvollziehen.

Eine 82jährige, die im eigenen Haushalt noch nie einen Handschlag getan hat (womit hat die eigentlich ihren Tag rumgebracht?), ihr Ehemann, der genug Geld verdiente um sie maßlos zu verwöhnen und daneben auch noch perfekt kochte, wusch, bügelte und putzte (anstatt eine Haushaltshilfe zu bezahlen), ein Grieche, der sich im Nullkommanix in die deutsche Steuergesetzgebung samt Fachausdrücken einarbeitet und seinen Landsleuten bei der Steuererklärung hilft, eine Jurastudentin, die nach einem One-Night-Stand schwanger ist und einer wunderbaren Zukunft mit einem unzuverlässigen Hippie entgegensieht – das Personal, das dieses Buch bevölkert, ist so künstlich wie ein Nylonfaden.

Man kann die Story witzig finden. Man kann sich aber auch wundern, womit sich heutzutage alles Geld verdienen lässt.