Liselotte vor neuen Herausforderungen

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Vor 62 Jahren hat Franz Ferdinand seiner Liselotte immer ewige Treue geschworen, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen, ihr jede Unannehmlichkeit abzunehmen und nicht vor ihr zu sterben. Doch den letzten Schwur konnte er nicht erfüllen. Nun ist Franz Ferdinand im Alter von 89 Jahren gestorben und Liselotte ist wütend auf ihren Mann. Vor seinem Tod hat er noch einige neue elektrische Gerätschaften gekauft und dessen Bedienung gehörte zu Franz Ferdinands Aufgaben. Der Kaffeeautomat schaltet auf Störung, der neue Herd mit Induktionskochfeld hat keine Knöpfe mehr und das Fernsehgerät bleibt schwarz. Lieselotte macht Druck in der Serviceabteilung vom KaDeWe, um die vermeintlichen Schäden zur reparieren. Doch wie soll es nun ohne Franz Ferdinand weitergehen? Kurz entschlossen macht Liselotte einen Aushang in der Universität und bietet gegen geringe Miete ein Zimmer in ihrer großen Altbauwohnung an. Durch ein originelles Auswahlverfahren, da sie auch jemanden braucht, der ihren Haushalt schmeißt, fällt die Wahl auf die Studentin Barbara Nowak, die gerade von ihren Mitbewohnerinnen auf die Straße gesetzt wurde. Die beiden Frauen verstehen sich prächtig, doch dann treten Finanzprobleme auf. Ein weiterer Mitbewohner muss her und durch Zufall trifft Barbara auf den Griechen Dimitrios Galanis. Werden sie es gemeinsam schaffen ihre Probleme zu lösen oder bedarf es weiterer Hilfe?

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und auch aktuelle Passagen fließen mit ein. Gut konnte ich mir die Protagonisten vorstellen, die sehr liebevoll und detailliert beschrieben wurden. Neben den heiteren Komponenten gibt es aber auch kleine Hinweise, die nachdenklich machen. Gerade in langjährigen Beziehungen gibt es aufgeteilte Aufgaben, die von jeweils einem erledigt werden und wenn der Partner nicht mehr da ist, muss man sich erst in die neuen Aufgaben hineinfinden. Interessant fand ich auch die unterschiedlichen Sichtweisen der Generationen und die verschiedenen Charaktere, die sich in der Wohngemeinschaft zusammen gefunden haben.

Ich fühlte mich von dem Buch angenehm unterhalten, musste oft schmunzeln und konnte miterleben, was ein gutes Miteinander vollbringen kann.