Sehr gute vier Sterne für das Leben zu dritt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
elke seifried Avatar

Von

Die 82-jährige Liselotte, steht nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes ganz alleine und unbeholfen da. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn ihr Göttergatte hat sie auf Händen getragen, gekocht, geputzt, den Chauffeur gespielt und sich natürlich um die Finanzen gekümmert. Nur einen Fehler hat er gemacht, entgegen seines Versprechens ist er unverschämter Weise vor Liselotte gestorben. Erst einmal ist Liselotte kaum überlebensfähig. Ohne den Kundendienstmitarbeiter von KaDeWe könnte sie nicht mal heißes Wasser für Kaffee aufsetzten, …..Taxi, ach muss man das bezahlen? Nach und nach verlottert und verdreckt die Wohnung und das schlimmste, die saubere Wäsche geht aus. Was tun? Nur gut, dass sie zufällig in einer Zeitschrift von einem WG-Modell liest. Gelesen und in die Tat umgesetzt. Nach einem erfolgreichen Mitbewohner-Casting, das erst einmal das Gröbste erledigt, findet sich Barbara als die geeignete Mitbewohnerin. Die emsige, strebsame Jura Studentin, die eigentlich außer Studium nichts kennt, hat sich kürzlich zu einer Disconacht überreden lassen und das bleibt nicht ohne Folgen. Kaum läuft das Leben wieder in geregelten Bahnen, taucht das nächste Problem auf. Das liebe Geld ist aufgebraucht. Da kann doch nur ein weiterer Mitbewohner helfen und so kommt der Grieche Dimitros doch gerade recht.

„Liselotte, Fräulein Nowak und der Grieche“ hat mich wirklich gut unterhalten. Ich konnte viel über die anfänglich unbeholfene Art von Liselotte schmunzeln und die Protagonisten sind mir so richtig ans Herz gewachsen. Ich habe mich mit ihnen gefreut, dass das Zusammenleben immer besser klappt, Liselotte wieder Lebensmut bekommt und im Alter noch versucht ihrem Leben einen Sinn zu geben. Auch Barbara bekommt eine Stütze im Leben. Der sympathische Grieche Dimitri macht die 3er WG perfekt. Gut gefallen hat mir, wie die drei miteinander umgehen. Gegenseitiger Respekt, Hilfe und liebevolles Miteinander wird hier gelebt. So könnte man sich das „Altwerden“ wirklich gut vorstellen. Das Buch flacht in meinen Augen mit dem Auftauchen von Kindsvater Marc ein wenig ab, der Anfang war für mich zumindest realistischer. Trotz allem hat mich dieser humorvolle Roman sehr gut unterhalten und durch den lockeren Schreibstil des Autors sind die Seiten nur so geflogen. Gute vier Sterne verdient der Roman auf jeden Fall.