Ehrlich, berührend und mutig – eine Geschichte über das Chaos im Kopf und die Sehnsucht im Herzen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
julia_1311 Avatar

Von

Mein erster Eindruck von „Lonely Hearts Club“ ist durchweg positiv und zutiefst berührend. Das Cover allein strahlt bereits eine emotionale Tiefe und feine Melancholie aus, die hervorragend zur Thematik passt. Es weckt sofort Interesse an der Geschichte und lässt erahnen, dass es hier um mehr geht als nur eine Liebesgeschichte – nämlich um Identität, Verletzlichkeit und Heilung.

Die Leseprobe hat mich regelrecht mitgerissen. Der Schreibstil ist klug, einfühlsam und messerscharf beobachtet. Besonders beeindruckt hat mich, wie präzise und doch poetisch die Autorin emotionale Zustände beschreibt – sei es Wut, innere Leere, familiärer Druck oder das diffizile Verhältnis zur eigenen Zukunft. Die Perspektivwechsel zwischen Clara und Milly geben der Geschichte zusätzlich Tiefe und zeigen zwei junge Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weise kämpfen, aber vielleicht gerade deshalb verbunden sind.

Der Spannungsaufbau erfolgt weniger durch äußere Dramatik, sondern durch die innere Zerrissenheit der Figuren. Die Klinik als Setting bringt eine dichte Atmosphäre mit sich, während Instagram, Musik, Familie und der Wunsch nach Selbstbestimmung spannende Gegensätze aufbauen. Clara wirkt stark und zerbrechlich zugleich – eine Protagonistin, mit der man sofort mitfühlt. Milly bringt einen ganz anderen Ton hinein: reflektiert, humorvoll und mit dem Mut, seinen eigenen Weg zu gehen.

Ich erwarte von der Geschichte einen sensiblen, aber ehrlichen Blick auf psychische Gesundheit, das Erwachsenwerden, Geschwisterliebe, den Druck von außen – und auf die Kraft, weiterzumachen. Die Sprache, die Figuren und die Themenvielfalt machen „Lonely Hearts Club“ für mich zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Ich würde das Buch sehr gerne weiterlesen, weil es nicht nur berührt, sondern auch etwas zu sagen hat.