Authentischer als manch andere
Das Buch sticht heraus durch seinen wirklich fantastischen Farbschnitt mit leuchtenden Farben. Die Geschichte handelt von zwei jungen Erwachsenen, die sich ineinander verlieben aber mit ihrer eigenen seelischen Verfassung umzugehen lernen müssen. Dieser Umgang ist durchaus unterschiedlich. Während Milly den Weg der radikalen Offenheit wählt, ist Clara doch eher ambivalent und hat mehr zu kämpfen. Die Geschichte spielt in Frankreich, wo die Figuren Abi machen bzw studieren. Sie befinden sich also auch im Leben gerade an einem Übergang, was man der Geschichte deutlich anmerkt. Unsicherheit und Zugehörigkeit sind beherrschende Themen. Die FIguren, gerade Milly und Clara als Hauptpersonen, handeln nachvollziehbar. Man merkt deutlich, dass die Autorin selbst Ärztin ist, die inneren Welten der Protagonisten sind sehr detailliert und total auf den Punkt formuliert. Daher fällt es leider etwas schwer, den inneren Monolog so "abzukaufen", vorallem vor dem Hintergrund, dass beide erst 18 bzw 20 Jahre alt sind. Es wirkt überreflektiert, und daher manchmal leider unglaubwürdig. Das Motiv der "Wandlung" und des Übergangs ist aber durchaus glaubwürdig. Der Roman behandelt die Themen Zugehörigkeit und Verbundenheit und den Umgang mit den eigenen Gefühlen dennoch realistischer als viele andere. Sehr gut fidne ich auch, dass durch die Beziehung nicht plötzlich alle gerettet sind, sondern diese selbst als Thema verwoben wird. Im Genre betrachtet durchaus lesenswert!