Wenn aus Staccato zu lange kein Legato wird
Clara ist eine talentierte Pianistin mit Stipendium in Paris, mit psychischen Problemen. Sie kehrt in ihr Elternhaus nach Saint-Malo zurück, bricht eine begonnene Therapie ab und driftet zwischen Erwartungsdruck, Ängsten und dem schwierigen Verhältnis zur Mutter. Als Milly, ein zwei Jahre jüngerer deutscher Austauschschüler, ins Haus einzieht, entwickelt sich eine stille Nähe zwischen ihnen. Milly wirkt reif, reflektiert und mit sich im Reinen – doch Claras emotionale Not bringt auch ihn bald an seine Grenzen.
Was auf dem Papier nach einer sensiblen und tiefgründigen Geschichte klingt, bleibt in der Umsetzung leider erstaunlich blass. Es passiert wenig, die Handlung verläuft vorhersehbar, und das ständige emotionale Annähern und Zurückweichen wirkt bald ermüdend. Was fehlt, sind echte Konflikte, Ecken und Kanten – Impulse, die Spannung und Tiefe erzeugen könnten. Weder zu Clara noch zu Milly wollte sich eine wirkliche Verbindung einstellen. Besonders Clara wirkt eher wie eine Figur, die sich an Milly nach Belieben bedient, ohne selbst greifbar zu werden. Milly wiederum bemüht sich, erwachsen zu wirken, doch seine Überforderung durch Claras Zustand wird nur angedeutet, statt wirklich spürbar zu werden.
Die Autorin Nasanin Kamani, selbst Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, lässt immer wieder fachliche Einblicke einfließen. Was zunächst interessant wirkt, entwickelt sich stellenweise jedoch mehr in Richtung Therapiestunde als erzählter Roman. Der Stil ist zwar angenehm klar und flüssig, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte viel Potenzial verschenkt.
„Lonely Hearts Club“ ist eine leise, atmosphärische Lektüre, die psychische Belastungen feinfühlig aufgreift – doch wer auf emotionale Wucht, Entwicklung oder überraschende Wendungen hofft, wird enttäuscht sein.
Was auf dem Papier nach einer sensiblen und tiefgründigen Geschichte klingt, bleibt in der Umsetzung leider erstaunlich blass. Es passiert wenig, die Handlung verläuft vorhersehbar, und das ständige emotionale Annähern und Zurückweichen wirkt bald ermüdend. Was fehlt, sind echte Konflikte, Ecken und Kanten – Impulse, die Spannung und Tiefe erzeugen könnten. Weder zu Clara noch zu Milly wollte sich eine wirkliche Verbindung einstellen. Besonders Clara wirkt eher wie eine Figur, die sich an Milly nach Belieben bedient, ohne selbst greifbar zu werden. Milly wiederum bemüht sich, erwachsen zu wirken, doch seine Überforderung durch Claras Zustand wird nur angedeutet, statt wirklich spürbar zu werden.
Die Autorin Nasanin Kamani, selbst Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, lässt immer wieder fachliche Einblicke einfließen. Was zunächst interessant wirkt, entwickelt sich stellenweise jedoch mehr in Richtung Therapiestunde als erzählter Roman. Der Stil ist zwar angenehm klar und flüssig, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte viel Potenzial verschenkt.
„Lonely Hearts Club“ ist eine leise, atmosphärische Lektüre, die psychische Belastungen feinfühlig aufgreift – doch wer auf emotionale Wucht, Entwicklung oder überraschende Wendungen hofft, wird enttäuscht sein.