Reinstes Chaos

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virgi_eule Avatar

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Ich habe "Long Live Evil" als Rezensionsexemplar erhalten und durfte es vor ET lesen.

Tatsächlich hatte ich das Buch in der Programmvorschau von dtv gesehen und wollte es unbedingt lesen. Das Cover ist einfach ein Hingucker, der Titel und der Klappentext haben ein Fantasy Buch versprochen, dass im Grunde die Bösewichte und die Morally Grey Charaktere in den Vordergrund stellt.

Zum Inhalt möchte ich nicht viel verraten. Rea, unsere Protagonistin, ist krank und um wieder gesund zu werden, wird ihr angeboten in ihre liebste Buchreihe einzutauchen. Dort soll sie eine Aufgabe erfüllen, damit sie in der realen Welt weiter leben kann. Sie nimmt an und landet in dem Körper von Rahela, einer Figur, der die Exekution bevorsteht.

Rae macht sich den Status einer Dirne und verruchten Rahela zu Nutze, scharrt Leute um sich, die ebenfalls durchtrieben sind und die Reise beginnt.
Oder eher das Chaos? Das trifft darauf zu, was sie auslöst, mit den Änderungen der Geschichte, die sie auslöst und was das Buch im Kopf auslöst.

Damit komme ich zu meinem Empfinden, während ich das buch gelesen habe.

Der Schreibstil ist so kompliziert, das man immer (!) zu 100 % aufpassen muss, was man liest, um es zu verstehen. Schon zu Beginn, noch in der realen Welt, war mir nicht klar, welche der beiden Schwestern krank ist. (Ich wusste es anhand des Klappentextes) Und genauso wie Rea wird man in die Geschichte mitendrin rein geworfen. Mit dem feinen unterschied, dass sie zumindest weiß, worum es geht.

Die Figuren, denen wir begegnen haben mindestens zwei verschiedenen Namen/Bezeichnungen. Sich da einen Überblick zu verschaffen, hat an die 100 Seiten gebraucht.
Dann erfährt man auch zwischendrin etwas über die Vergangenheit der Figuren, was Dialoge unterbricht und man nicht unterscheiden kann, wann ist die Erinnerung vorbei? Wann geht es in der normalen Geschichte weiter? Dann hat man noch die Parts in denen beschrieben wird, was in den Büchern passieren sollte und wann und und und. So viele ? hatte ich lange nicht mehr bei einem Buch.

Hinzu kommen Parts, die sich für mich viel zu lang gezogen haben, Figuren, die ich so absolut nicht mochte und mich dementsprechend kaum interessierten. Und die Tatsache, dass mir die Protagonistin einfach nicht "schurkig" genug war. Am Ende fand ich sie recht weich. Das Ende konnte ich doch etwas vorhersehen, denn es gab eine Figur, wo mir von Anfang an klar war, dass er eine viel wichtigere Rolle spielt, als es den Anschein haben sollte.

Was ich mochte, war der Humor zwischendrin, davon hätte ich mir mehr gewünscht.

Für mich leider ein Reinfall - und ich hätte es ehrlicherweise abgebrochen, wenn es kein Rezi-Exemplar gewesen wäre. Den Folgeband werde ich nicht lesen.

Ich hoffe es gefällt anderen Leser*Innen mehr als mir.