Unterhaltsam

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sheqerii Avatar

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Long Live Evil
Der Roman „Long Live Evil“ von Sarah Rees Brennan (2024), übersetzt von Kerstin Fricke, erzählt die Geschichte von Rae, die durch einen magischen Tausch in die Welt ihrer Lieblingsbuchreihe eintaucht und feststellt, dass nicht alles so ist wie sie es sich wünscht. Im Gegenteil; es ist ganz und gar nicht wie erhofft und somit stellt die Situation Rae vor große innerliche sowie äußerliche Konflikte und sorgt für Gewissensbisse.
Das Cover ist detailliert und fällt ins Auge. Die Farbwahl ist auffällig und kontrastreich; so sticht beispielsweise das weiße, blutverschmierte Kleid auf dunklerem Hintergrund heraus und lässt auf eine dramatische, möglicherweise sogar brutale Geschichte schließen.
Der Grundtenor des Buches liegt vor allem in der Dramatik, moralischen Konflikten und natürlich der Romantik. Die Grenzen zwischen Gut und Böse zerfließen, eine finale Unterscheidung ist oftmals überhaupt nicht möglich. Zwischen den diversen Handlungen und sich stetig ändernden Charakterdynamiken wird der Roman jedoch stellenweise etwas unübersichtlich. Das Thema ist nichtsdestotrotz trotzdem gut getroffen und die Erzählung wurde facettenreich und interessant gestaltet.
Grundsätzlich ist der Schreibstil verständlich sowie spannend und flüssig. Leider zieht sich der Anfang und die eigentlich interessanten, dynamischen Entwicklungen lassen ein wenig auf sich warten. Die Charaktere sowie die Atmosphäre und das gesamte Setting der Geschichte sind dafür umso detaillierter und vielschichtiger beschrieben.
„Long Live Evil“ beinhaltet viele Aspekte der Unterhaltungsbranche: Von humorvoll über dramatisch hin zur Romantik. Das hilft der Geschichte ungemein und sorgt für hohes Identifikationspotenzial für Leser:innen.
Alles in Allem ist der Roman gelungen. Brennan führt die Gedankengänge vieler junger Menschen aus, die sich selbst in ihrer Traumwelt wiederfinden wollen und lässt trotz detaillierter, spannender Wendungen genug Interpretationsspielraum offen, um den Leser:innen die Möglichkeit zu geben, sich ein eigenes Bild der Geschichte zu schaffen. Das gleicht die geringfügigeren Mängel aus und sorgt insgesamt für ein gelungenes, mitreißendes Leseerlebnis.