Gelungener Reihenauftakt

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raganiuke Avatar

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Lost in Fuseta ist ein rundherum stimmiger Krimi. Bereits das Cover versetzt in die ruhige atmosphärische Stimmung des kleinen portugiesischen Küstenortes an der Atlantikküste, dessen Polizeiteam Verstärkung durch einen überaus merkwürdigen Kollegen aus Deutschland erhält.
Dass die Alemãos sich gerne eigenartig verhalten ist den Portugiesen bereits durch die vielen deutschen Touristen bekannt, dieser jedoch scheint ein besonderes Exemplar dieser Landsleute zu sein, was seine Kollegen bereits buchstäblich bald am eigenen Leib erfahren sollen.
Mir war bereits nach wenigen Seiten klar, dass das teilweise merkwürdig anmutende Verhalten und Erscheinen des Leander Lost auf das Asperger-Syndrom hindeuten und fand es interessant, die Geschichte teilweise aus der Sicht eines Menschen zu erleben, der soziale Interaktionen mühsam erlernen muss, da sich ihm Ironie, (Not)lügen oder Mimik nicht erschließen. Umso spannender fand ich die Bereitschaft seiner neuen, portugiesischen Kollegen sich mit diesen "Unzulänglichkeiten" zu arrangieren, da sie darüber hinaus auch den Gewinn für ihr Team erkennen können.
Die Krimihandlung an sich ist interessant und gut durchdacht, jedoch tritt sie oft in den Hintergrund um Platz für das zwischenmenschliche in dieser Erzählung zu machen, was mich persönlich nicht gestört hat.