spannend, sympathischer Ermittler mit Inselbegabung

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angeliques.leseecke Avatar

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*Inhalt*
Ein Austausch zwischen zwei Polizeidienststellen verschiedener Länder kann sehr interessant sein. Der Hamburger Kriminalkommissar Leander Lost hat sich für dieses Projekt gemeldet und wird für ein Jahr mit einem Kollegen aus dem kleinen Küstenstädtchen Fuseta in Portugal den Arbeitsplatz tauschen. Leander Lost ist aber anders als andere, er leidet unter dem Asperger Syndrom und hat Schwierigkeiten mit Ironie und Sarkasmus umzugehen. Dafür hat er andere Begabungen, den sogenannten Inselbegabung, sein analytisches Denken und auch sein fotografisches Gedächtnis, was ihm auch bei der neuen Sprache sehr hilfreich ist. Aber er kann nicht lügen, das bringt ihn in manche Schwierigkeiten.
Ein Privatdetektiv wird ermordet, was war sein letzter Auftrag?
Das portugiesisch-deutsche Ermittlertrio um Sub-Inspektorin Graciana Rosado, ihren Kollegen Carlos Esteves und Leander Lost kommen einer großen Lüge auf die Spur.

*Meine Meinung*
"Lost in Fuseta" von Gil Ribeiro ist ein Krimi der besonderen Art, ein Ermittler mit Asperger und Inselbegabung. Diesen Aspekt hat der Autor gut umsetzt. Er hat Leander Lost so gut beschrieben, dass ich mir ein genaues Bild machen konnte. Manche Szenen haben mir ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Leander Lost ist mir vom ersten Augenblick an sehr sympathisch und auch seine beiden Kollegen Graciana und Carlos sind Sympathieträger. Besonders gut hat mir auch die Rolle von Gracianas Schwester Soraia gefallen, sie bemerkt viel schneller als die anderen, was mit Leander los ist. Sie bemüht sich richtig um ihn und geht auf seine Wünsche und Belange ein.

Die Beschreibungen von Fuseta und Umgebung erweckt in mir den Wunsch mach Urlaub, Sonne und Meer. Mit seinen Worten zaubert der Autor in meinen Gedanken wunderbare Bilder, und wenn ich mir Fotos im Netz anschaue, sind sie auch ziemlich authentisch.

Der Fall ist spannend und sehr interessant, langsam aber stetig klärt das ungewöhnliche Ermittler-Team den Mord an dem Privatdetektiv auf. Die Begabungen von Leander erweisen sich nach und nach als sehr hilfreich.

Einziges Manko sind die langen Wegbeschreibungen, die haben mich in meinem Lesefluss doch sehr gestört, deshalb ziehe ich dem Krimi einen Punkt ab.

*Fazit*
Ein etwas anderer Krimi, spannender Fall, sympathische Charaktere und schöne Landschaftsbeschreibungen.