Lotta ist eine tolle Wundertüte !

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Sandra Roth erfährt erst im neunten Monat, das mit ihrer Tochter Lotta etwas nicht in Ordnung ist. Das Gehirn der Kleinen wird nicht mit genügend Sauerstoff versorgt und die Ärzte sagen ihr, dass ihr Kind eine Art "Wundertüte" ist, weil man eben nicht wisse, was dabei herauskommt, wie schwer sie behindert sein wird. Denn dass sie behindert sein wird, das steht fest...

So ganz ohne Vorbereitungszeit quasi mit einer solchen Nachricht konfrontiert zu werden, muss unfassbar hart sein. Doch Sandra Roth meistert diesen vermeintlichen Schicksalsschlag zusammen mit ihrem Mann und dem kleinen Sohn Ben ganz meisterlich, wie ich finde. Sie vergräbt sich nicht in Selbstmitleid, sondern freut sich auf ihr kleines Wunder.

Ihr zwei Jahre älterer Bruder Ben findet den Rollstuhl ganz toll, weil man dann nicht selbst laufen muss. Kinder... Aber ist nicht gerade diese Leichtigkeit genau der richtige Umgang mit Menschen, die nicht so gesund sind wie wir vielleicht selbst ?! Ich fand Ben´s Sprüche zum Schmunzeln und ich denke, dass er noch da war, machte den Eltern auch den Umgang mit Lotta einfacher. Wenn sie verzweifelten, war Ben da und gab ihnen eine andere Sichtweise auf den ganzen Alltag.

Hochachtung vor der Familie Roth, ein Hoch auf die kleine Lotta, die ein solch fröhlicher kleiner Schlawiner ist, dass es eine reine Wonne war, zu lesen, wie schön sie sich entwickelt. Man wünscht ihr nur das Allerallerbeste !!

Mich hat das Buch vor allem eines gelehrt: man sollte nicht immer jammern, was man alles nicht hat und was alles nicht geht: Lotta zeigt einem, was alles geht, selbst wenn man nicht so gesund ist wie Andere und das nötigt mir den größten Respekt vor diesem kleinen Mädchen ab und ihrer liebevollen Familie.

Mich hat das Buch sehr berührt und sehr nachdenklich gemacht. Wie oft hat man vielleicht schon selbst jemanden im Rollstuhl nachgesehen und gedacht: "Der Arme..." Ich sehe das jetzt differenzierter. Nicht ganz gesund, aber arm.. nein ! Lotta hat eine tolle Familie, ist gewitzt und sehr drollig - wir können viel von ihr und ihrer Mutter lernen, die uns freundlicherweise an drei Jahren mit Lotta teilhaben ließ, die nicht immer einfach waren, aber die eins ganz klar zeigten: eine Wundertüte wartet mit besonderen Überraschungen auf und manchmal sind diese unbezahlbar..!