Lotta Wundertüte - ein beeindruckendes Buch

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Heute möchte ich eine Rezension über das vor vier Tagen bei mir eingetroffene Buch „Lotta Wundertüte – Unser Leben mit Bobbycar und Rollstuhl“ verfassen, welches von Sandra Roth im Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht worden ist. Es handelt sich hierbei um die gebundene, 261 Seiten lange Ausgabe. Das Cover des Buchs ist ansprechend, aber dennoch schlicht gestaltet und bildet ein im Rollstuhl sitzendes Playmobil-Mädchen ab. Bereits die Leseprobe des Buchs hat mich sehr angesprochen und beeindruckt und so konnte ich es kaum erwarten, mit dem Lesen des gesamten Buchs anzufangen, sodass ich es schließlich in zwei Tagen durchgelesen habe.

Nun zum Inhalt:
Im Prolog wird zu Beginn beschrieben, wie die Familie Roth die Diagnose von der Behinderung/Fehlbildung Lottas in der dreiunddreißigsten Schwangerschaftswoche mitgeteilt bekommen hat. Dabei hat sich auch unter anderem die Frage gestellt, warum es Lotta überhaupt im Zeitalter von Präimplantationsdiagnostik und Abtreibungen überhaupt gibt, was die Autorin auch durch zahlreiche Informationen über die aktuelle Gesetzeslage weiter ausführt. Ebenso wird an dieser Stelle auch genauer ausgeführt, wie, wann und unter welchen Umständen eine Abtreibung in Deutschland straffrei ist.
Anschließend beginnt Sandra Roth, zunächst ihre Familie und das Leben vor Lottas Geburt vorzustellen. Sandra Roth hat mit ihrem Mann Harry bereits einen gemeinsamen kleinen Sohn, den kleinen Ben, als sie erfahren, dass ihre ungeborene Tochter Lotta eins von statistisch gesehen siebenundzwanzig Babys mit der Krankheit Vena Galeni ist, was die Familie verständlicherweise sehr aus dem Ruder wirft. Sandra Roth schildert nachfolgend die anstrengenden (sowohl physisch als auch psychisch) Wochen bis zur Geburt von Lotta, die nachfolgenden Operationen und die ersten Monaten von Lottas Leben.
Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis reicht aus, um sich grob einen weiteren Überblick über die thematisierten Schwerpunkte der Autorin in ihrem Bericht zu erhalten. Besonders beeindruckend fand ich dabei das Kapitel, als Sandra Roth die Flugreise mit ihrer Tochter schildert und ich habe mich gefragt, wie empathie- und verständnislos manche Menschen (der Steward) sein können.

Das Buch von Sandra Roth hat mir sehr gut gefallen, da es sehr offen und ehrlich geschrieben ist und voller Gefühle steckt. Die angesprochenen Probleme im Alltag mit einem behinderten Kind werden sehr ergreifend, aber nicht auf eine Art „Mitleidsnummer“, dargestellt und zeugen von einer sehr mutigen und zu bewundernden Familie, die ihre beiden Kinder sehr liebt. Meiner Meinung nach sollte man der Familie auch seine Bewunderung, seinen Respekt und seine Hochachtung ausdrücken für die Tatsache, dass sie versuchen, ein relativ normales Leben mit ihrer Tochter Lotta zu führen (und eben nicht völlig jegliche Perspektiven verloren haben).

Fazit: Ein gelungenes Selbstportrait einer mutigen Familie, der man seinen Respekt aussprechen kann.